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Dienstag, 27. November2012, 22.15 Uhr
37°
Mein Job ist Sex
Familiengeheimnis Prostitution
Film von Gesine Müller und Robert Wortmann
Mainz (ots)
Sie sind da "reingerutscht", durch einen "Freund" in das Milieu gekommen oder auf der Suche nach dem schnellen Geld bewusst in die Sexbranche eingestiegen. Bianca und Vanessa, zwei Frauen, die ihr Geld im "ältesten Gewerbe der Welt" verdienen. Doch Prostitution ist kein Job wie jeder andere. Er ist verbunden mit Heimlichkeit, Voyeurismus, Stigmatisierung und oftmals Gewalt. Viele Frauen führen deshalb ein Doppelleben. Sie kommen aus Familien, in denen die Eltern den persönlichen Spagat zwischen Schuldgefühlen, Scham und Sorge absolvieren und nach außen den "Beruf" der Tochter tabuisieren."37°" begleitet zwei Frauen, die im Sexgewerbe arbeiten. Bianca (31) wächst in Mannheim auf. Nach ihrem Realschulabschluss kommt sie durch einen "Freund" zur Prostitution. Gleich am ersten Tag verdiente Bianca 600 Mark, "seitdem war ich Hure mit Leib und Seele". Für ihre Mutter Christiane war es ein Schock, als ihre Tochter ihr das Geheimnis beichtet. "Aber ich habe sie nie dafür verurteilt." 2005 zieht Bianca nach Hamburg und wird zu einer der "gefragtesten Prostituierten" in der Hansestadt, doch dann übernimmt sie in Heidelberg als Geschäftsführerin ein Bordell. Ihre Mutter hofft, dass Bianca nun nur als Unternehmerin mit dem Milieu zu tun hat. Aber Bianca überwirft sich mit ihren Geschäftspartnern und geht wieder nach Hamburg, zurück in die "Herbert-Straße". "Am liebsten wäre mir, wenn sie einen vernünftigen Job machen würde." Besorgt fährt Christiane nach Hamburg, um mit ihrer Tochter zu reden. Vanessa arbeitet als Escort Dame. Die 33-Jährige verdient zuletzt mehr als 2000 Euro pro Nacht. Inzwischen hat Vanessa aufgehört, sie hat ihr Abitur nachgemacht und will studieren. Acht Jahre arbeitete sie mit Unterbrechungen als Prostituierte, Jahre, in denen sie keinen Kontakt zu ihrer Mutter hatte. Vanessa weiß: "Das ist kein Job, den eine Mutter ihrer Tochter wünscht." Ihre Mutter Karin lebt in einem Dorf bei Bayreuth, in dem jeder jeden kennt. "Ich habe mich als Mutter schlecht gefühlt, wollte gar nicht wissen, was sie macht." Bis heute wühlt der Gedanke an den Job ihrer Tochter die 56-Jährige immer wieder auf. Nun versucht Vanessa, den Kontakt zu ihrer Mutter wieder aufzunehmen. Kann die Mutter ihr verzeihen?
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