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Sonntag, 5. Mai 2013, 23.30 Uhr
Die Nazi-Braut
Das Geheimnis der Beate Zschäpe
Film von Rainer Fromm

Mainz (ots)

Ihre Tarnung war perfekt. Keiner der Nachbarn in Zwickau schöpfte 
Verdacht, dass die zwei Männer und die nette Frau mit den schwarzen 
Haaren gefährliche Terroristen sein könnten. Diana Lindner, in deren 
Restaurant die drei regelmäßig zu Gast waren, vermutete, das Trio 
würde im Rotlicht-Milieu arbeiten, "weil in ihrem Fenster immer Mal 
ein rotes Lämpchen brannte".
 
Doch die vermeintliche Prostituierte war in Wahrheit Beate Zschäpe - 
mutmaßliches Mitglied einer rechtsradikalen Terrorgruppe, der zehn 
Morde zur Last gelegt werden. Der Prozess gegen sie sorgt schon vor 
seinem Beginn für so viel Aufsehen, wie schon lange kein 
Gerichtsverfahren mehr in Deutschland. Doch Beate Zschäpe schweigt 
beharrlich - und ihre Verteidiger setzen offenbar darauf, dass die 
38-Jährige aus Mangel an Beweisen auf ein mildes Urteil hoffen kann. 

Aber war Zschäpe wirklich nur die naive Nazi-Braut, die vom 
mörderischen Treiben ihrer beiden ehemaligen Liebhaber Mundlos und 
Böhnhardt keinen Schimmer hatte? Oder war sie eine von Hass erfüllte 
Überzeugungstäterin, deren Rolle im "Nationalsozialistischen 
Untergrund" (NSU) gar den Tatbestand des Mordes erfüllt? 

Die Dokumentation von Rainer Fromm zeigt, wie sehr die vorliegenden 
Beweise zumindest eine zentrale Bedeutung Zschäpes im braunen Terror 
nahelegen. Demnach verwaltete die gelernte Gärtnerin die Finanzen des
NSU, war bei der Übergabe der Mordwaffe dabei und verschickte nach 
dem Tod ihrer beiden Komplizen die menschenverachtenden 
Bekennervideos. "Die NSU-Mitglieder verstanden sich als einheitliches
Tötungskommando, das seine feigen Mordanschläge aus rassistischen und
staatsfeindlichen Motiven arbeitsteilig verübte", sagt 
Generalbundesanwalt Harald Range. Auch ein Insider aus der 
rechtsradikalen Szene, der mit Zschäpe seit Jugendtagen eng 
befreundet war, berichtet, sie sei eine "selbstbewusste Kameradin auf
Augenhöhe" gewesen, die "niemandem hinterhergedackelt" sei. Die 
rechtsextremen Kameradentreffen seien für Zschäpe eine Art 
"Familienersatz" gewesen. 

Der Film zeichnet den Weg der Beate Zschäpe von der eher 
orientierungslosen aber gewaltbereiten "Nazi-Braut" aus Jena bis zur 
Hauptangeklagten im größten deutschen Terrorprozess seit den 
RAF-Verfahren in Stammheim nach. 

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: +49-6131-70-12121
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