ZDF-Pressemitteilung: Deutsche Unterstützung für islamische Terroristen
Bundesregierung sieht Anschlagsgefahr durch Mujaheddin
Geheimdienstkoordinator Uhrlau warnt vor wachsender Bedrohung
Mainz (ots)
Die Bundesregierung warnt vor Anschlägen islamischer Terroristen in Deutschland. Dem ZDF-Magazin "Frontal 21" (Sendung am Dienstag, 8. Mai 2001, 21.00 Uhr) sagte der Geheimdienstkoordinator im Bundeskanzleramt Ernst Uhrlau: "Die Sicherheitsbehörden sehen, dass Deutschland nicht nur ein Ruheraum sein kann, sondern auch ein Vorbereitungsraum für Taten, Ausgangspunkt für Taten. Aber genauso wenig können wir für die Zukunft ausschließen, dass Deutschland auch ein Tatort ist." Die Bundesregierung stützt sich dabei auf eine Vielzahl von Hinweisen, dass ein internationales Terrornetzwerk um Osama bin Laden von Deutschland aus unterstützt wird.
Nach Recherchen von "Frontal 21" wurden Spendengelder deutscher Muslime auch zur Vorbereitung des Bombenanschlags von Kenia im August 1998 verwendet. Das Magazin beruft sich dabei auf die Mitschriften des Prozesses gegen die mutmaßlichen Bombenleger, die zur Zeit in New York vor Gericht stehen. Mit den Geldern sei ein Büro in Nairobi eingerichtet worden, das als Tarnfirma für Al Qaeda, die Terrororganisation von Osama bin Laden, diente. Die Spur der Spenden führt zu einem islamischen Kulturzentrum, das in das Vereinsregister von Heidelberg eingetragen ist, aber nur auf dem Papier existiert.
Das deckt sich mit Erkenntnissen des Verfassungsschutzes in Baden-Württemberg, nach denen die Mujaheddin von einigen islamischen Zentren und Moscheen in der Region Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe unterstützt werden: "Ohne dass ich bestimmte Objekte nenne," so der Leiter der Abteilung Ausländerextremismus Herbert Müller, "kann ich bestätigen, dass wir in diesem Raum den Blick auf diverse Einrichtungen werfen, von denen wir ausgehen, dass sie unterstützende Tätigkeiten leisten".
Nach ZDF-Informationen handelt es sich bei den Tätigkeiten um die Beschaffung von falschen Papieren und um Geldwäsche. Auch in Moscheen in anderen Teilen Deutschlands werde unter Gemeindemitgliedern für die Sache der Mujaheddin, den heiligen Krieg, Geld gesammelt. "Die islamistischen Strukturen", so Geheimdienstkoordinator Uhrlau, "nutzen Geld, sie nutzen moderne Kommunikationsmittel. Sie waschen notfalls auch Geld. Sie haben allerdings auch kein Problem damit, Geld aus kriminellen Aktivitäten in die Unterhaltung der Struktur oder Vorbereitung von Planung mit einzubeziehen."
Nach dem Bericht von "Frontal 21" werden die Mujaheddin in Trainingslagern in Afghanistan ausgebildet. Sie tauchen dann in Westeuropa oder in den USA unter. Dort können sie von bin Ladens Al Qaeda und anderen Terrorgruppen aktiviert oder auf eigene Faust tätig werden. "Frontal 21" zeigt auch Ausschnitte aus einem Werbefilm für den Jijhad. Es sind selbstgedrehte Aufnahmen der Mujaheddin an der Front in Bosnien. Mit dem Video werben Funktionäre von Terrorgruppen unentdeckt auch in Deutschland um Spenden für ihre Aktivitäten.
Verfassungsschützer Müller: "Dass hier zum Teil Vertreter von diversen Organisationen, Hamas oder Hisbollah, oder sogar von den Tschetschenen auftreten, das wissen wir mit Sicherheit."
Eine schwarze Liste mit den Namen solcher Vortragsredner hat der Bundesnachrichtendienst nach Informationen des ZDF jetzt an deutsche Sicherheitsbehörden verschickt. Bei den Recherchen stieß "Frontal 21" auch auf eine Internetseite, die Nachwuchs für die Ausbildungslager der Mujaheddin rekrutiert.
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