ZDF-Programmhinweis
Dienstag, 11. Juni 2013, 0.20 Uhr
Zum Tode von Walter Jens
Zeugen des Jahrhunderts
Walter Jens im Gespräch mit Beate Pinkerneil
Mainz (ots)
ZDF-Programmhinweis
Dienstag, 11. Juni 2013, 0.20 Uhr
Zum Tode von Walter Jens
Zeugen des Jahrhunderts / Walter Jens im Gespräch mit Beate Pinkerneil
Er war der große Intellektuelle, der Rhetoriker, Kritiker und Kommentator der Bonner Republik: Walter Jens. Nun ist er am 9. Juni 2013 im Alter von 90 Jahren in seiner Heimatstadt Tübingen gestorben. Wie kaum ein anderer Gelehrter prägte er die intellektuelle deutsche Nachkriegsgeschichte. Noch einmal ist Walter Jens nun mit seiner unvergleichlichen Stimme im ZDF zu erleben. Aus Anlass seines Todes wiederholt das ZDF aus der Reihe "Zeugen des Jahrhunderts" ein langes und ausführliches Gespräch, geführt von ZDF-Literaturredakteurin Beate Pinkerneil im Jahr 1991. Das Gespräch zeigt einen bisher weitgehend unbekannten Walter Jens: die fragende, denkende, dichtende und leidende Persönlichkeit, die hinter den verschiedenen öffentlichen Wortmeldungen steht. Walter Jens ist nicht nur der provokante Kritiker und Publizist, sondern auch der stille Gelehrte und Lehrer.
Eingehend gibt Jens Auskunft: über seine Jugend im Zeichen seines Asthma-Leidens, seine Prägungen im Dritten Reich und seine Kriegserlebnisse. Über seine lange verschwiegene Mitgliedschaft in der NSDAP sagte er damals, 1991, freilich nichts, dazu kam es erst im Jahr 2003, dem Jahr, in dem auch der Beginn seiner Demenz festzustellen war. Jens war prominentes Mitglied der legendären Gruppe 47, langjähriger Rhetorik-Professor in Tübingen, Präsident des PEN-Zentrums der Bundesrepublik sowie Präsident der Berliner Akademie der Wissenschaften. Ein brillanter Essayist und Redner, ein Mahner und Warner, vielfach auch im ZDF zu sehen, und, ganz zuletzt im hohen Alter, auch noch Bestsellerautor. Gemeinsam mit seiner Frau Inge erinnerte er in zwei Büchern an Thomas Manns Frau Katia und an dessen Schwiegermutter Hedwig Pringsheim. Viele Jahre pflegte er eine vieldiskutierte Feindschaft zu Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki, der dann aber die späte Versöhnung folgte.
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