"Ungleiche Gegner"
"ZDFzoom"-Dokumentation über den Kampf deutscher Kommunen um ihre Stromnetze (FOTO)
Mainz (ots)
Bis 2015 laufen in Deutschland über 7800 der gut 14 000 Stromnetzkonzessionsverträge aus, die nur alle 20 Jahre neu vergeben werden. Wer den Zuschlag erhält, besitzt ein Monopol mit eingebauter Gewinngarantie, denn rund ein Drittel des privaten Strompreises fließt an den Netzbetreiber. Deshalb wollen viele Gemeinden bei diesem Milliardengeschäft mitmachen. In der "ZDFzoom"-Dokumentation "Ungleiche Gegner" am Mittwoch, 26. März 2014, 22.45 Uhr, zeigt Reporterin Utta Seidenspinner, wie deutsche Kommunen gegen übermächtige Kontrahenten wie E.ON, RWE und andere Konzerne um ihre Stromnetze kämpfen.
Alle waren dagegen: SPD, CDU, FDP, Wirtschaftsverbände und die bisherigen Betreiber E.ON und Vattenfall sowieso. Doch die Hamburger Bürger blieben stur. Dank Volksentscheid soll die Stadt die im Jahr 2002 verkauften Stromnetze wieder zu 100 Prozent selbst betreiben. Und Hamburg ist kein Einzelfall: Tausende Neuausschreibungen stehen 2015 an, und die Kommunen wollen ihr Stück vom Strompreiskuchen abhaben. Sehr zum Missfallen der Stromriesen, die ihre Umsätze schwinden sehen. Das unabhängige Wuppertal Institut befand in einer Studie von 2013: "Die Stromriesen hintertreiben Netzübergaben systematisch mit Klagen, Drohungen und überhöhten Kaufpreisen."
"ZDFzoom" geht diesem Vorwurf nach und fragt Kommunen in Deutschland nach ihren Erfahrungen: In Schleswig-Holstein klagen über 100 aufgebrachte Bürgermeister einer Interessengemeinschaft über vermeintliche Verschleppungs- und Einschüchterungstaktiken von E.ON. "Das Verhalten von E.ON ist schändlich. Sie missachten unsere demokratischen Entscheidungen. Wir haben uns gegen sie entschieden, und trotzdem weigern sie sich seit Jahren, die Netze herauszugeben", schimpft der Bürgermeister der Gemeinde Labenz. Die Stadt Heiligenhafen musste in den juristischen Kampf gegen E.ON bereits 200 000 Euro investieren. In Bocholt, Nordrhein-Westfalen, ist die Netzübergabe an die Stadt schon vor Jahren erfolgt, doch über den Kaufpreis streitet man sich bis heute mit RWE vor Gericht. Es geht um Beträge im zweistelligen Millionenbereich. Ein Kampf zwischen David und Goliath.
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