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Mittwoch, 27. Mai 2015

Mainz (ots)

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Mittwoch, 27. Mai 2015, 0.45 Uhr 

ZDFzoom
Das Fußball-Imperium 

Die FIFA, der Fußball-Weltverband, ist ein Verein mit dem 
Machtbewusstsein eines milliardenschweren Unternehmens und 
erwirtschaftet gigantische Gewinne. 

In der "ZDFzoom"-Dokumentation blickt Reporter Markus Harm hinter die
Kulissen der mächtigen wie mysteriösen Organisation, in der es mehr 
um Geld als um die schönste Nebensache der Welt zu gehen scheint.

An der Spitze der FIFA thront eine Riege von Funktionären um 
Präsident und "Strippenzieher" Sepp Blatter, die den Fußball als 
Geschäft sieht und in ihrer eigenen Welt lebt - auf Trauminseln, in 
Luxushotels und VIP-Logen. Kritiker werfen den FIFA-Oberen vor, ein 
dekadentes Leben zu führen - auf Kosten von Millionen Fans, die bei 
Weltmeisterschaften vor verschlossenen Türen stehen. 

"Die FIFA lässt sich die WM in Brasilien mit Millionen von 
Steuergeldern finanzieren. Mit Geld, das in unserem Land an allen 
Ecken und Enden fehlt. Dieses Spektakel dürfen wir dann auch noch vor
den Fernsehern verfolgen. Und dann wundern sich Blatter und Co., dass
wir auf die Barrikaden gehen", erzählt Diego Silva, Ex-Spieler vom 
Kult-Verein Flamengo Rio de Janeiro, als er "ZDFzoom"-Reporter Markus
Harm durch eine von Rios Favelas führt.

Der Autor folgt den FIFA-Bossen nach Brasilien, Katar, Mauritius und 
Miami, um die Korruptionsvorwürfe zu überprüfen. Bei seinen 
Recherchen zeigt sich, was das Leben auf Kosten des Fußballs für 
FIFA-Abgeordnete zu bieten hat. Bei ihrem jährlichen Kongress fahren 
sie Luxus-Limousinen, wohnen in 5-Sterne Hotels und bekommen 
stattliche Tagessätze für ihre Anwesenheit. Da erstaunt es kaum, dass
bisher noch nie Anträge oder Vorschläge von Verbandspräsident Blatter
abgelehnt worden sind.


Sonntag, 31. Mai 2015, 14.45 Uhr

planet e.: Ein giftiger Verdacht 

Ethoxyquin ist ein Konservierungsstoff in Viehfutter, der über den 
Fleischverzehr in den menschlichen Organismus gelangt. Die Wirkungen 
sind kaum bekannt. Was man aber weiß, ist alarmierend.
 
In einem eigens beauftragten, bisher so noch nie durchgeführten 
Stichprobentest zeigt "planet e.", dass die Chemikalie in Muttermilch
und menschlichem Fettgewebe nachweisbar ist und sich anreichert. Eine
andere Studie belegt, dass Ethoxyquin die Erbsubstanz schädigt.

Was die Substanz und seine Abbauprodukte im menschlichen Körper 
insgesamt bewirken, ist quasi unerforscht. Eine der wenigen 
Wissenschaftler, die sich mit der Giftigkeit von Ethoxyquin befasst 
haben, ist Dr. Alina Blaszczyk. Bei ihren Forschungen mit 
menschlichen Blutzellen beobachtete sie, dass die Chemikalie zu 
Chromosomenbrüchen führt, also die Erbsubstanz schädigt. Mit dieser 
Beobachtung liegt der Verdacht nahe, dass Ethoxyquin krebserregend 
ist. Zudem erkannte die norwegische Wissenschaftlerin Dr. Victoria 
Bohne bei Versuchen mit Ratten, dass die Substanz die 
Bluthirnschranke überwindet, also bis in das Gehirn vordringt. Für 
Experten wie den niederländischen Toxikologen Dr. Henk Tennekes ist 
das Anlass zu größter Sorge. Sein Verdacht: Schon während der 
Schwangerschaft könnte Ethoxyquin die Gehirnentwicklung von Föten 
stören.

Bis 2011 war die Chemikalie auch als Pflanzenschutzmittel erlaubt. 
Mangels Daten zu seiner Giftigkeit entzog die EU jedoch dem Pestizid 
die Zulassung. Als Zusatzstoff für Tierfutter aber darf Ethoxyquin 
weiterhin verwendet werden, denn es ist billig und praktisch in der 
Anwendung. Ethoxyquin verhindert auf einfache Weise, dass teures 
Vieh- und Fischfutter ranzig wird oder seine Vitamine verliert. Dass 
Ethoxyquin überhaupt als Futterzusatzstoff zugelassen ist, liegt in 
der Verantwortung der EU-Kommission. Deren Behörde für 
Lebensmittelsicherheit (EFSA) liefert die wissenschaftliche 
Einschätzung dieser Substanz. Seit mindestens fünf Jahren versucht 
sich die EFSA an der dringend erforderlichen Neubewertung - bislang 
ohne Erfolg. Für die europäische Nichtregierungsorganisation C.E.O. 
keine Überraschung: Mitglieder der EFSA-Arbeitsgruppe zu Ethoxyquin 
haben offenbar zu enge Kontakte zur Industrie.
 
Die "planet e."-Dokumentation greift die Verdachtsmomente zu den 
alarmierenden Wirkungen von Ethoxyquin auf und fügt sie zu einer 
Indizienbeweiskette zusammen. Allerdings ohne Stellungnahmen der 
EU-Kommission, der EFSA oder des Verbandes der 
Futtermittelhersteller: Niemand dort war zu einem Interview vor der 
Kamera bereit.

Pressekontakt:

ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121





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