ZDF-Programmhinweis
Mittwoch, 23. Januar 2002, 22.35 Uhr
Abenteuer Wissen
Von der Schneeflocke zur Lawine
Mainz (ots)
"Abenteuer Wissen" auf der Suche nach der eigentlichen Ursache für die bedrohlichen Abgänge. Aktuelle Forschungsergebnisse des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung in Davos fördern jetzt ein neues Schneemodell zu Tage. Mit Hilfe der aus der Medizin abgeleiteten Mikro-Computertomographie ist es den Forschern gelungen, neueste Erkenntnisse zum Aufbau von Schneekristallen und deren Zusammenhalt untereinander zu gewinnen. Anschließende Rutschblockversuche mit Testpersonen erlauben der Lawinenforschung neue Rückschlüsse auf die grundsätzliche Frage nach der kleinen Ursache mit der großen Wirkung.
So entsteht eine veränderte Gefahrenprävention für den Wintersport und besonders für die sogenannten Freerider, Tiefschneefahrer fernab der gespurten Pisten in lawinengefährdeten und unberührten Hängen. Weiße Faszination und Gefahrenkitzel gleichermaßen. Aus der Sucht nach Superlativen ziehen die Tiefschneefahrer Spuren in den jungfräulichen Schnee. Sie entzaubern die Pracht, bezwingen den Berg und die eigene Angst. Triumph oder Verdrängung? Eine Mischung aus Abenteuerlust und Funsport im Auge der Gefahr durch mögliche Lawinen.
Damit die Gefahren im Wintersport minimiert werden, werden immer innovativere Präventionsmechanismen entwickelt. "Abenteuer Wissen" wirft einen Blick auf den atemberaubenden Weg von den ersten Winterausrüstungen und Bekleidungen hin zu dem mitdenkenden Schneeanzug, der die Befindlichkeit des Sportlers selbständig überprüft und gegebenfalls Notsignale sendet. Willy Bogner erläutert exklusiv für "Abenteuer Wissen" Kulturhistorisches und Chancen für die Zukunft. Gibt es bald nur noch eine antizipierende Ganzjahreskleidung? Welche Visionen haben die Bekleidungsforscher?
Eis und Schnee stehen dabei auch für existenzielle Phänomene, für geheimnisvolle Fragen unseres Lebens. Basierend auf der wissenschaftlichen Tatsache, dass bei enorm tiefen Temperaturen alle Lebensprozesse gestoppt werden, nähren Kryoniker die eigene Hoffnung auf ewiges Leben und eine spätere Wiedergeburt. Bei minus 196 Grad stehen alle Zellen still, der Verwesungsprozess wird angehalten. Ein Prinzip, das dem Menschen schon seit geraumer Zeit bekannt ist. Lebensschenkung auf Abruf durch gefrorene Spermien. Lebensrettung durch gefrorene Blutkonserven. Doch es gibt Grenzen, wie beim Einfrieren ganzer Organe für die spätere Transplantation. Extreme Kälte entwickelt auch zerstörerische Kräfte. Dabei gibt es ein Überleben im ewigen Eis. Ein Frosch aus den Wäldern Kanadas zum Beispiel wird saisonal tiefgefroren und kann nicht durch noch so tiefe Minusgrade getötet werden. Es bleibt das Leitmotiv von der kleinen Ursache mit der großen Wirkung.
Auch in der Zuschauer- bzw. User-Rubrik "www" gibt "Abenteuer Wissen" Antwort auf eine viel gestellte Warum-Frage, die etwas Selbstverständliches und Kleines zu einem ebenso genialen wie wirkungsvollen Lebensprinzip werden lässt und dies erklärt. Warum bekommt der Pinguin keine kalten Füße?
Die Themen: Thrill im Tiefschnee - der Super-Kick des Freeridings Gewalt in Weiß - die neuen Strategien der Lawinenforscher High-Tech in der Kälte - von Ötzis Ziegenfell zu Bogners Fleece Barfuß im Eis - warum Pinguine keine kalten Füße kriegen Körper im Gefrierschock - durch Kryonik zum ewigen Leben.
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