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ZDF-Pressemitteilung
"Die offene Gesellschaft durch den Gemeinsinn der öffentlichen Medien schützen!"
ZDF-Intendant Prof. Dieter Stolte zur Eröffnung der 35. Mainzer Tage der Fernseh-Kritik im ZDF Sendezentrum Mainz

Mainz (ots)

"Wenn Medien in ihrer Meinungsfreudigkeit und
Kritikfähigkeit Faktoren oder gar Motoren einer modernen offenen
Gesellschaft sind, dann müssen sie sich auch fragen, inwieweit sie
selbst teilhaben an der Bewahrung dieser Offenheit wie auch an ihrer
möglichen Bedrohung." Mit dieser Aufforderung eröffnete ZDF-Intendant
Dieter Stolte am 18. Februar im Sendezentrum Mainz die 35. Mainzer
Tage der Fernseh-Kritik, die in diesem Jahr unter dem Thema stehen:
"Die offene Gesellschaft und ihre Medien in Zeiten ihrer Bedrohung".
Stolte betonte bei seiner Eröffnung, dass die Chance der Offenheit
zugleich die Gefahr ihrer Bedrohung in sich trage und dass "beides
vielleicht näher beieinander liegt, als uns bis zum 11. September
2001 bewusst war". Daraus zog er die Konsequenz: Der Bedrohung sei
künftig noch stärker im Vorfeld zu begegnen, indem man "sich
rechtzeitig um ein Verständnis für das Anderssein anderer Kulturen
und Gesellschaftssysteme bemüht und dabei die entsprechende Toleranz
aufbringt, den Anderen in seiner kulturellen wie religiösen
Integrität gelten zu lassen".
Gleichzeitig lenkte Stolte den Blick von der Bedrohung durch
äußere Feinde aus fundamentalistisch-geschlossenen Gesellschaften auf
das, was die offene Gesellschaft zuvor im Inneren schütze: auf den
"Gemeinsinn des inneren Zusammenhalts". Solche Gemeinsamkeit zu
stiften, sei nicht zuletzt Aufgabe der Medien, insbesondere der
öffentlich-rechtlichen. Stoltes Fazit: "Da eine Informations- und
Wissensgesellschaft wie die unsrige durch öffentlichen
Meinungsaustausch überhaupt erst offen wird, braucht sie Medien als
publizistische Meinungsforen im Sinne des Public Broadcast, aber auch
gesellschaftliche Foren wie die Mainzer Tage der Fernseh-Kritik."
Das ZDF hat seine 35. Mainzer Tage aus Gründen der weltpolitischen
Aktualität auf den 18. und 19. Februar 2002 vorverlegt, um die
medienspezifischen Folgen der Anschläge vom 11. September 2001 zu
reflektieren und zu diskutieren. Das Themenspektrum reicht von den
journalistischen Grundlagen bis hin zu den publizistischen Wirkungen
und der damit verbundenen gesellschaftlichen Verantwortung der
Medien. Das Einleitungsreferat hält der Frankfurter Soziologe Karl
Otto Hondrich zum Thema "Welche Normalität zu welchem Preis?". Zu den
weiteren Teilnehmern der Tagung gehören unter anderen der
CDU-Politiker Wolfgang Schäuble, der über den "Einfluss der Bilder
auf die Politik" Auskunft gibt, sowie Innenminister Otto Schily, der
sich einer Diskussion über "Die Rolle der Medien in Zeiten der
Bedrohung" stellt.
Die Mainzer Tage der Fernseh-Kritik werden auch in diesem Jahr
wieder ausschnittsweise von Phoenix übertragen und können außerdem
live im Internet unter der Adresse http:// www.zdf.de mitverfolgt
werden. Dort hat das ZDF gleichzeitig zur aktiven Begleitung seiner
Tagung ein Online-Diskussionsforum eingerichtet.

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

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