"Rassismus, Fanatismus und Faschismus": ZDF-Kulturmagazin "aspekte" spricht mit US-Intellektuellen über den Siegeszug von Donald Trump (FOTO)
Mainz (ots)
Führende Intellektuelle in den USA zeigen sich gegenüber der ZDF-Kultursendung "aspekte" besorgt über den Erfolg des Bewerbers um die republikanische Präsidentschaftskandidatur: Donald Trump. "aspekte" hat für die Sendung am Freitag, 1. April 2016, 23.00 Uhr, mit den Schriftstellern Richard Ford, T.C. Boyle, Jeffrey Eugenides, Don Winslow, Aleksandar Hemon und mit Politikwissenschaftler Francis Fukuyama über Trump gesprochen.
Schriftsteller und Pulitzer-Preisträger Richard Ford bezeichnet Donald Trump als eine hochgefährliche "Cartoonfigur, die uns eine Waffe an den Kopf hält". Er habe den zivilisierten politischen Diskurs im Land gravierend beschädigt.
T.C. Boyle nennt im ZDF-"aspekte"-Interview die derzeitige Situation "grotesk". Donald Trump habe im Grunde keine politische Agenda: "Er ist ein Punk - er schert sich einen Dreck."
Don Winslow sagt, je mehr er sehe, desto gefährlicher erscheine ihm die Situation. Es beginne, ihm Angst zu machen: "Was bei diesen Wahlkampfveranstaltungen passiert, sieht aggressiv aus, fast schon faschistisch."
Aleksandar Hemon meint, Trump habe Rassismus, Fanatismus und Faschismus in den Mainstream gebracht. Rassismus sei dadurch Normalität geworden.
Jeffrey Eugenides sieht die Ursachen für Trumps Erfolg in den Nachwirkungen der Finanzkrise von 2008, von der sich viele Menschen noch nicht erholt hätten. "In Zeiten finanzieller Not ist es nicht unwahrscheinlich, dass eine autoritäre Figur an die Macht kommt", so Eugenides in "aspekte".
Aleksandar Hemon hält eine Präsidentschaft von Donald Trump nicht für ausgeschlossen: "Nur weil wir uns das nicht vorstellen können, heißt das nicht, es kann nicht passieren. Klar kann Donald Trump gewählt werden - ein Terroranschlag kurz vor der Wahl kann einiges bewirken."
Richard Ford dagegen sieht Probleme auch dann, wenn Donald Trump nicht gewinnt. Die Menschen, die sich dann ohnmächtig und übergangen fühlten, beunruhigten ihn am meisten. "Die werden noch sehr viel wütender sein als jetzt. Was dann in diesem Land passiert, ist ein Riesenfragezeichen", so Ford.
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