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Mittwoch, 6. März 2002
Donnerstag, 14. März 2002
Dienstag, 2. April 2002

Mainz (ots)

Mittwoch, 6. März 2002, 22.35 Uhr 
   37 Grad extra 
   Das Bärenwunder
Jill Robinson hilft Tieren in der Not
   Film von Christiane von Schwind
Vor acht Jahren macht die Engländerin Jill Robinson eine Reise
durch ihre neue Heimat China und kommt durch Zufall auf eine
Bärenfarm. Auf einer solchen Farm wird den Bären Gallenflüssigkeit
abgezapft. Der daraus gewonnene "Bärengallenwein" ist ein nach
traditionellem Glauben unverzichtbares Heilmittel der chinesischen
Medizin. Das Bild lässt Jill nicht mehr los: ein in einem kleinen
Käfig angeketteter Bär, ein Rohr im Bauch, offene Wunden am ganzen
Körper. Jill Robinson schwört: "Ich komme wieder und werde euch alle
befreien!" Wieder zurück in Hongkong gründet die 42-jährige Jill
einen Verein AAF (Animals Asia Foundation), der sich gezielt um die
Befreiung der Bären kümmern will und stößt dabei auf wenig
Verständnis. Weder bei Politikern noch bei Behörden findet Jill
Gehör, wenn sie über das Schicksal "ihrer" Bären spricht. Nach
chinesischer Auffassung ist ein Tier erst dann etwas wert, wenn es
dem Menschen nützt. Die chinesischen Behörden finden Jills Ambitionen
mehr als kurios. 7000 Bären, die auf zirka 250 Farmen
dahinvegetieren, will sie befreien und gesund pflegen. In Freiheit
kann man die Tiere nach jahrelanger Käfighaltung nicht mehr
entlassen, aber einen würdigen Lebensabend sollen sie wenigstens
bekommen. Jill Robinson lernt erst allmählich verstehen, dass die
chinesischen Bauern nicht nur gegen sie kämpfen, weil sie um ihre
Existenz fürchten, sondern weil sie glauben, dass sie die Bären ja
durch die Käfighaltung vor den Bärenjägern schützen. Zwar könnte man
die Galle genauso gut synthetisch herstellen, aber die reichen
Chinesen im Ausland schwören einzig auf die Wirkung der echten
Bärengalle. Nach längerem Kampf setzt Jill sich immerhin soweit
durch, dass die Behörden die Freilassung von 500 Bären der
schlimmsten Farmen anordnen. Immerhin ein kleiner Sieg, auch wenn
Jill erst zufrieden sein wird, wenn sie alle Bären befreit hat. Jill
bringt jeden beschlagnahmten Bären in ihr Tierschutzzentrum in der
chinesischen Provinz Sichuan. Mit Zange und Eisenstange öffnet sie
den Käfig, der so klein ist, dass der Bär sich weder strecken noch
drehen kann. Hier drin hat er sein ganzes Leben verbracht. Jetzt
kommt die schwierigste Phase. Die Bären müssen stundenlang operiert
werden, bis der Katheder, mit dem die Gallenflüssigkeit abgepumpt
wurde, aus dem entzündeten Bauchraum entfernt ist. Auch während der
Operation ist Jill immer bei dem Tier. Wenn der gefährliche Eingriff
gelingt, beginnt für den Bären ein völlig neues Leben. Er muss mit
Jills Hilfe lernen, seine Muskeln zu bewegen, zu laufen und sich
aufzurichten. "37 Grad" zeigt, wie die Bären langsam wieder ins Leben
zurückfinden. Jill, die in der Kindheit wenig Zuwendung von den
Eltern erlebte und nur bei den Tieren Liebe und Geborgenheit erfahren
hat, umsorgt die Bären so liebevoll als wären es ihre Kinder. Obwohl
die Bären Menschen bis dahin nur als Peiniger erlebt haben, werden
sie bei Jill zutraulich. Für Jill Robinson ist das immer wie ein
kleines Wunder: "Es sind diese Momente der ersten Annäherung zwischen
mir und dem Bären, für die sich die Arbeit lohnt."
Donnerstag, 14. März 2002, 14.15 Uhr
Discovery - Die Welt entdecken
   Namib - Glühende Wüste an eiskaltem Meer
In der Sprache der Khoikhoi, der Hottentotten, bedeutet das Wort
Namib sowohl Barriere als auch große Leere. Die älteste Wüste der
Welt, die dem Staat Namibia ihren Namen gab, erstreckt sich vom
Norden Südafrikas bis zum Süden Angolas über eine Länge von fast 2000
Kilometern. Höchstens 200 Kilometer breit, trennt sie den kühlen
Atlantik vom südwestafrikanischen Binnenland. Von Stippvisiten
einiger Touristen abgesehen, ist die sandige Ödnis zwar menschenleer,
doch keineswegs unbewohnt. Am Küstensaum zwischen Wasser und Wüste
bilden Südafrikanische Seebären bis zu 200000 Tiere starke Kolonien.
Der kalte, aus der Antarktis nordwärts fließende Benguela-Strom
bietet auch Pinguinen, Tölpeln und Pelikanen fischreiche Fanggründe.
Das Strandleben zieht Schakale und Hyänen magisch an, die sich am
liebsten an zeitweise unbewachte Jungrobben heranmachen. Obwohl die
Namib direkt ans Meer grenzt, herrschen zwischen den bis 300 Meter
hohen Dünen - den höchsten der Erde - Temperaturen von über 40°
Celsius am Tage und nicht selten unter Null Grad während der Nacht.
Trotz der scheinbar lebensfeindlichen Bedingungen haben einige
Spezialisten aus Fauna und Flora die "Große Leere" besiedeln können:
Die Wüste lebt. Ameisen, Käfer, Grillen und Skorpione finden ebenso
ihr Auskommen wie Eidechsen, Geckos und Schlangen. Um sich auf dem
glühend heißen Sand nicht zu verbrennen, huschen viele Tiere
blitzschnell über die ständig wandernden Körner und kühlen sich durch
den Fahrtwind. Andere wechseln tänzelnd die Standfüße. Die meisten
Namib-Bewohner graben sich jedoch ein. Schon wenige Zentimeter unter
der Oberfläche ist die Temperatur um 20° Celsius niedriger. Dieses
Phänomen nutzt auch der Goldmull, eines der wenigen blinden
Säugetiere und ein entfernter Verwandter des Maulwurfs. In einer
Nacht wühlt er sich mehrere Kilometer durch den Sand. Beim Beutefang
verlässt sich der metallisch schimmernde Kerbtierjäger auf seine
ausgezeichneten Ohren. Selbst kleinste Insekten hört er laufen und
kann sie zielsicher anpeilen. Da die Namib zu den trockensten
Gebieten der Welt gehört, ist Wassermangel das Hauptproblem für Tiere
und Pflanzen. Es regnet fast nie, doch etwa einhundertmal im Jahr
ziehen morgens Nebelschwaden vom Atlantik her bis zu 50 Kilometer
weit ins Innere der Wüste. Die schwebenden Tröpfchen zu ergattern,
haben manche Käfer besondere Tricks entwickelt.
Der Film dokumentiert das überraschend vielfältige Tierleben von
der Küste bis in die Dünen und zeigt die grandiose Schönheit der
faszinierenden Sandlandschaft.
Dienstag, 2. April 2002, 22.15 Uhr
37 Grad
   Ein Stück von mir
Organe als Geschenk
   Film von Ulrike Baur
Was tut man für seine beste Freundin, wie weit geht man, um einem
anderen Menschen zu helfen?
Rosi M. (59) weiß darauf eine klare Antwort und sie ist sich ihrer
Sache ganz sicher: Sie will ihrer Freundin Silvia (52) eine Niere
spenden, um ihr die schon Jahre dauernde, qualvolle Prozedur der
Blutwäsche ersparen. Die Tendenz dieser Art des Organtransfers ist
steigend. Mehrere hundert Menschen pro Jahr entschließen sich in der
Bundesrepublik, Sohn, Mann, Tochter, Ehefrau oder eben auch der
besten Freundin eine Niere zu schenken. Die Chance, dass der
Empfänger das neue Organ dauerhaft annimmt, ist deutlich höher als
bei der Organentnahme von Toten.
Was aber bedeutet der "Pakt" einer Lebendspende für die
Beteiligten? Die Chance zu einem völlig neuen Leben - ohne Dialyse.
Andererseits: Die Möglichkeit, dass der oder die "Beschenkte" das
eingepflanzte Organ irgendwann wieder abstößt. Wie gehen Spender und
Empfänger mit dieser Gefahr des Scheiterns um, wie mit dem
Restrisiko, das trotz akribischer Voruntersuchungen einer
Organentnahme innewohnt? Und selbst wenn alles gut geht: Wie steht es
um die Pflicht zur "ewigen Dankbarkeit"? Wie reagiert man auf
Verdächtigungen und böse Fragen: "Was hast du dafür bekommen? - Hast
du ihr dein Haus vermacht?"
Am Beispiel der beiden Freundinnen Rosi und Silvia, die vor,
während und nach der Transplantation begleitet werden, zeigt Autorin
Ulrike Baur, wie der Entschluss, eine Niere zu verschenken, in das
Leben von Menschen eingreift. Der Film stellt auch zwei "Paare" vor,
bei denen die Transplantation schon länger zurückliegt: Wolfgang G.
und Christian W., zwei Stuttgarter Polizisten, die sich für eine
Lebendspende unter Freunden entschieden haben.
Rainer H. (28) bekam im Sommer vor zwei Jahren eine Niere von
seinem Vater geschenkt und hat mit Abstoßungsreaktionen zu kämpfen.
"Besser als drei Mal pro Woche zur Blutwäsche. Ich kann wieder
arbeiten, reisen, Sport treiben. Das genieße ich - so lange wie
möglich."

Rückfragen bitte an:

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