ZDF-Pressemitteilung
ZDF-Politbarometer 1 im Juni 2002
Weiterhin knappe Mehrheit für Schwarz-Gelb
Schröder baut Vorsprung vor Stoiber aus
Mainz (ots)
In der politischen Stimmung bleibt die SPD auf ihrem niedrigen Stand von 33 Prozent. CDU/CSU erneut mit leichten Einbußen bei 40 Prozent (Mai 2: 41 Prozent). Bündnis 90/Grüne bleiben konstant bei 8 Prozent. Die FDP verbessert sich ein weiteres Mal in der Stimmung auf 12 Prozent (Mai 2: 11 Prozent). Die PDS jetzt 5 Prozent (Mai 2: 4 Prozent).
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, dann würde durch längerfristige Überzeugungen und auch taktische Überlegungen ein etwas anderes Ergebnis zustande kommen. Die Projektion: SPD unverändert 35 Prozent, ´B'90/Grüne 7 Prozent (+1), CDU/CSU 39 Prozent (-1), FDP 10 Prozent (+1), die PDS unverändert 5 Prozent, die anderen Parteien 4 Prozent (-1). Damit gäbe es weiterhin eine knappe Mehrheit für CDU/CSU und FDP im Bundestag.
Auf die Frage, "Wen hätten Sie lieber als Bundeskanzler?", baut Gerhard Schröder seinen Vorsprung aus. 52 Prozent wollen ihn als Kanzler (Mai 2: 51 Prozent), für Edmund Stoiber sind 38 Prozent (Mai 2: 39 Prozent).
Auf der Liste der 10 wichtigsten Politiker in Deutschland können sich alle Regierungspolitiker verbessern, die der Union bleiben konstant. Auf Platz 1 Joschka Fischer 2.1 (Mai 2: 1.9), Gerhard Schröder 1.4 (Mai 2: 1.3), Angela Merkel unverändert 0.9, Otto Schily 0.9 (Mai 2: 0.7), Hans Eichel 0.8 (Mai 2: 0.6), Edmund Stoiber unverändert 0.5, Renate Künast 0.5 (Mai 2: 0.3), Guido Westerwelle 0.4 (Mai 2: 0.3), Gregor Gysi -0.4 (Mai 2: -0.6), Rudolf Scharping -1.1 (Mai 2: -1.4).
Wir haben gefragt: "Wäre es an der Zeit, dass im Bund andere Parteien an die Regierung kommen?" und vergleichen das mit dem Ergebnis vom Juni 98. Jetzt sagen "ja" 46 Prozent, "nein" 47 Prozent. Im Juni 98 sagten "ja, eine andere Regierung" 72 Prozent, "nein" 24 Prozent.
Bei der Frage, wer wird die Bundestagswahl gewinnen, kann die Regierung deutlich aufholen, jetzt sagen 40 Prozent Regierung (Mai 2: 33 Prozent) und 42 Prozent die Opposition (Mai 2: 47 Prozent). Die Veränderung begründet sich vor allem in der gestiegenen Zuversicht der SPD-Anhänger, dass es die Regierung erneut schafft (Mai 2: 61 Prozent der SPD-Anhänger, jetzt 74 Prozent).
Weiter in der Diskussion: Die Preiserhöhungen nach der Einführung des Euro. Muss die Politik eingreifen oder regelt sich das durch preisbewusstes Verbraucherverhalten? "Politik muss eingreifen", sagen 55 Prozent, 42 Prozent meinen, die Verbraucher können das selbst regeln. Interessant der Ost-West-Vergleich. "Die Politik muss eingreifen", sagen 52 Prozent im Westen, aber 70 Prozent im Osten.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 10. bis 13. Juni 2002 unter 1.018 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz Deutschland. Fehlertoleranz bei den großen Parteien 3,0 Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,6 Prozentpunkte.
Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 28. Juni 2002, nach dem "heute-journal".
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