Gerhard Schröder im ZDF: Agenda 2010 nicht rückgängig machen
"ZDFzeit"-Doku "Mensch Schröder" über den Altkanzler, der noch polarisiert (FOTO)
Mainz (ots)
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat in den vergangenen Wochen rhetorische Distanz zur Agenda 2010 aufgebaut. In der "ZDFzeit"-Doku "Mensch Schröder", die am Dienstag, 7. März 2017, 20.15 Uhr, zu sehen ist, spricht sich Altbundeskanzler Gerhard Schröder gegen Bestrebungen aus, seine umstrittene Arbeitsmarktreformen rückgängig zu machen: "Die Agenda ist ein Grund dafür, dass Deutschland wirtschaftlich in einem sehr, sehr guten Zustand ist. Und man muss aufpassen, dass das so bleibt." Mit Blick auf die Menschen, die den sozialen Abstieg fürchten und deswegen in den USA Donald Trump ihre Stimme gaben, sagt er: "Es gibt einen entscheidenden Unterschied. Wir haben einen wirklich funktionierenden Sozialstaat, der - anders als in den Vereinigten Staaten - die Menschen auch auffängt."
Die "ZDFzeit"-Doku "Mensch Schröder" geht der Frage nach, welches Vermächtnis die Kanzlerschaft von Gerhard Schröder in den Jahren 1998 bis 2005 für die SPD und dieses Land hinterlässt. Und sie fragt außerdem: Wer ist dieser Mensch, der auch im Wahljahr 2017 noch polarisiert - als Putin-Freund ebenso wie als Vater der Agenda 2010? Schröder-Biograf Georg Schöllgen vergleicht auch die Herkunft von Altkanzler Schröder und dem aktuellen SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz: "Die Parallelen sind vor allem in einem Punkt auffällig: Die Herkunft aus sehr bescheidenen Milieus. Die Fähigkeit, das bescheidene Milieu als Chance zu begreifen, daraus die Kraft zu holen für einen in beiden Fällen spektakulären Aufstieg."
In der "ZDFzeit"-Doku spricht Altkanzler Gerhard Schröder offen über die verlorene Wahl 2005, sein schwieriges Verhältnis zur SPD, seine umstrittene Freundschaft mit dem russischen Präsidenten Putin und seine schmerzhafte Trennung von Ehefrau Doris. Mitstreiter wie Otto Schily und politische Gegner wie Wolfgang Schäuble ("Er hat natürlich einen starken Geltungs- und Durchsetzungswillen") kommen in der Doku ebenso zu Wort wie seine Noch-Ehefrau Doris Schröder-Köpf und viele andere Wegbegleiter.
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