Geheimakte VW: "ZDFzoom" über Hintergründe der Abgasaffäre (FOTO)
Mainz (ots)
Die VW-Abgasaffäre ist der wohl größte Wirtschaftsskandal der deutschen Nachkriegszeit. Mehr als 22 Milliarden Euro hat Deutschlands größter Autobauer bislang dafür bezahlt. Die ZDFzoom-Dokumentation "Geheimakte VW. Wie die Regierung den Konzern schützt" zeigt am Mittwoch, 7. Juni 2017, 22.45 Uhr, Hintergünde der Abgasaffäre.
Was geschieht mit den betroffenen Fahrzeugen, die von ihren Besitzern im guten Glauben gekauft wurden, ein umweltfreundliches Fahrzeug zu erwerben? In Europa lässt VW die betroffenen Autos mit einem Software-Update nachbessern. Reicht das, um die Fahrzeuge sauber zu machen? Zu dieser Frage und zu weiteren bislang unbekannten Hintergründen des Abgas-Skandals recherchierte "ZDFzoom"-Reporter Hans Koberstein.
VW hat jahrelang Dieselautos mit illegaler Abschalteinrichtung verkauft. Diese schaltete die Abgaseinrichtung der Dieselautos im Straßenbetrieb auf "schmutzig", während im offiziellen Labortest der Grenzwert für gesundheitsschädliche Stickoxide eingehalten wurde. Als der Betrug in den USA aufflog, wurde VW dazu verpflichtet, die Fahrzeuge so umzurüsten, dass sie im Straßenbetrieb die Grenzwerte wenigstens annähernd einhalten. Für den Konzern ein kostspieliges Unterfangen: VW musste in den USA bereits über 250.000 Dieselautos zurückkaufen und arbeitet seitdem an einer technischen Lösung.
In Deutschland stand die Bundesregierung vor einer schwierigen Entscheidung. Damit die Fahrzeuge auf der Straße die gesetzlichen Stickoxid-Grenzwerte tatsächlich einhalten, hätte man sie mit Entstickungskatalysatoren nachrüsten müssen, ein aufwändiges Verfahren. Von einem zweistelligen Milliardenbetrag, der von VW zu zahlen gewesen wäre, ist die Rede - das hätte mutmaßlich zum Verlust zahlreicher Arbeitsplätze geführt.
"ZDFzoom" liegen interne Unterlagen vor, aus denen hervorgeht, wie Regierung und VW die Abgaskrise bewältigt haben. Anstelle einer teuren Umrüstung - so einigte man sich - sollte ein kostengünstiges Software-Update durchgeführt werden. Damit seien die betroffenen Dieselautos wieder in Übereinstimmung mit den Gesetzen. Doch Messungen an Fahrzeugen, die auf diese Weise "nachgebessert" wurden, ergeben ein anderes Bild.
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