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Dienstag, 18. August 2020

Mainz (ots)

Dienstag, 18. August 2020, 22.15 Uhr 

37°
Verratene Liebe 
Die Masche der Loverboys
Film von Nathalie Suthor

Loverboys geht es nicht um Liebe, wie es der Begriff vermuten lassen 
könnte. Liebe wird von den Tätern nur vorgetäuscht, um ihre Beute zu 
manipulieren. Loverboys sind Zuhälter. 

Sie lauern vor Schulen, sie tarnen sich im Internet - ihre Opfer: 
weiblich, möglichst jung und oft einsam. Ganz normale Mädchen und 
junge Frauen, die erst emotional abhängig gemacht werden, um sie dann
in die Prostitution zu locken.

"Wenn du mich liebst, gehst du für mich anschaffen!" Mit dieser 
Masche gelingt es immer mehr sogenannten Loverboys, Mädchen in die 
Prostitution zu zwingen. Wer sagt, "das könnte mir nicht passieren", 
unterschätzt diese Masche, die immer erfolgreicher wird. 

Sandra Norak war Gymnasiastin, als sie ihren Loverboy im Internet 
kennenlernte. Viele Monate chatten die beiden, und er gewinnt ihr 
Vertrauen und ihre Liebe. Nach einigen Monaten erzählt er ihr, dass 
er Schulden hat, und bittet sie, ihm zu helfen, indem sie sich 
prostituiert. Sandra lehnt entsetzt ab, "doch er sagte ständig zu 
mir, wenn ich ihn wirklich liebe, dann würde ich das für ihn tun", so
Sandra. Schließlich willigt sie ein. In den Osterferien 2009 arbeitet
sie sogar in einem sogenannten Flatrate-Bordell. Anfang 2014, nach 
über sechs Jahren in der Prostitution, schafft sie es schließlich, 
auszusteigen. Der Film begleitet Sandra Norak, wie sie den Kampf 
gegen die Prostitutionsgesetze in Deutschland aufnimmt, denn die 
liberale Haltung Deutschlands zum Thema Prostitution trägt ihrer 
Meinung nach zum Erfolg der Masche bei.

Sabine Kopal ist Sozialarbeiterin und arbeitet mit Prostituierten im 
Stuttgarter Leonhardsviertel. Sie weiß, wie schwer der Kampf gegen 
die Loverboy-Masche ist. Sie geht auf den Straßenstrich, klärt auf, 
hilft, wo sie kann, hat ein Ohr für Probleme, "doch viele Opfer 
werden massiv unter Druck gesetzt", so die Sozialarbeiterin. Der Film
begleitet Sabine Kopal unter anderem dabei, wie sie in einer 
Schutzwohnung Anna trifft, ein Loverboy-Opfer. Die Zuschauer 
erfahren, wie die Frau auf ihren Loverboy hereingefallen ist und was 
sie erleben musste. In dem Café, das der Verein in dem Szeneviertel 
unterhält, ist einmal wöchentlich auch eine Frauenärztin anwesend. 
Sie weiß, was diese Tätigkeit mit dem Körper einer Frau macht.

Katharina war Mitte 20 und Studentin, als sie ihren Loverboy 
kennenlernte. Schließlich ging sie für ihn anschaffen. Immer in dem 
Glauben, dass alles für die gemeinsame Zukunft sei. "Die Liebe hat 
mich da durchgetragen." Doch irgendwann klopfte die Polizei an ihre 
Tür. Nach drei Jahren kam das böse Erwachen.

Der Film lässt Opfer zu Wort kommen und beschäftigt sich mit den 
Tätern. Wer sind die Loverboys? Wie schwer ist es, die Täter zu 
überführen? Die Dunkelziffer der Loverboy-Masche ist hoch, denn 
vielen Frauen fehlt das Opferbewusstsein, und sie schämen sich, auf 
diese Masche reingefallen zu sein. In dem Film trauen sie sich, ihre 
Geschichte zu erzählen.

Pressekontakt:

ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121

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