Feuchter Keller, schiefe Wände: "ZDF.reportage" über Ärger beim Hausbau
Mainz (ots)
Das eigene Heim – ein Wunschtraum vieler junger Familien. Angesichts steigender Mieten in den Ballungszentren ist der Bauboom ungebrochen. Doch für manche endet der Traum von den eigenen vier Wänden im Ruin. Die "ZDF.reportage: Feuchter Keller, schiefe Wände" am Sonntag, 20. Februar 2022, 18.00 Uhr, ist unterwegs zu verzweifelten Bauherrinnen und -herren. Die Reportage von Oliver Koytek und Jochen Schulze steht ab Freitag, 18. Februar 2022, 9.00 Uhr, in der ZDFmediathek zur Verfügung.
Benjamin und Kaidi aus Ludwigshafen waren bereit, knapp 500.000 Euro für ihr Bauprojekt auszugeben. Sie bestellten ein 220 Quadratmeter großes Haus mit Keller bei einem renommierten Unternehmen. Obwohl das Haus längst fertig sein sollte, verzögert sich der Einzug. Das Hauptproblem: massiver Schimmelbefall durch Feuchtigkeit im Keller – laut Gutachter verursacht durch mangelhafte Abdichtung. Auch beim Balkon gibt es Mängel: Weil das Fundament zu tief angelegt ist, wurde der Spalt zwischen Fundament und Balkonstützen provisorisch mit untergelegten Steinplatten ausgeglichen. "Als hätten die Handwerker die Basics ihres Berufes nicht gelernt", sagt Manuela Reibold-Rolinger, Fachanwältin für Baurecht, angesichts solcher Baumängel.
Dirk und seine Frau Maria wollten ein Holzhaus im amerikanischen Stil bauen. Im Sommer 2018 war Baubeginn in Thallwitz bei Leipzig. Doch drei Jahre später steht kein Haus, sondern eine Ruine auf dem Grundstück. Das Gutachten eines Bausachverständigen listet 85 teils gravierende Mängel auf. Die Kosten für deren Beseitigung und die finale Fertigstellung des Hauses werden auf zusätzliche 190.000 Euro beziffert. Ein Vergleichsversuch beim Landgericht Leipzig verläuft ergebnislos, die Baufirma streitet jede Verantwortung ab. Für Anwältin Manuela Reibold-Rolinger liegt das Problem darin, dass Kosten für externe Sachverständige, die eigentlich durch die gesamte Planungs- und Bauphase begleiten sollten, nur häufig von Bauherrinnen und -herren vermieden würden. Baufirmen mit ihren vielen Subunternehmern fällt es später dann leichter, die Verantwortung für Schäden von sich zu weisen.
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