ZDF-Pressemitteilung
Raoul Schrott als neuer Mainzer Stadtschreiber geehrt
ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut und Oberbürgermeister Jens Beutel überreichten Literaturpreis
Mainz (ots)
Raoul Schrott als neuer Mainzer Stadtschreiber geehrt ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut und Oberbürgermeister Jens Beutel überreichten Literaturpreis
Als neuer Stadtschreiber von Mainz wurde am Donnerstag, 12. Februar 2004, der österreichische Schriftsteller Raoul Schrott in sein Amt eingeführt. Im Mainzer Gutenberg-Museum begrüßten ZDF- Programmdirektor Thomas Bellut, der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel sowie Kulturdezernent Peter Krawietz den Preisträger 2004.
ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut würdigte den 40-Jährigen als "unseren jüngsten Stadtschreiber", der aber bereits über 30 Werke vorgelegt hat und dessen "literarischer Horizont ebenso weit gespannt" sei wie der seiner Reisen durch die Welt. Bellut hob hervor, "dass man sich in den Weiten des Schrottschen Werkes fest liest und die Welt um sich herum schlagartig vergisst". Raoul Schrott habe in seinem literarischen Schaffen Epik, Lyrik und Drama gleichermaßen für den Leser erschlossen.
Die Laudatio auf den Preisträger hielt der Salzburger Verleger Jochen Jung, der bereits 1986 H. C. Artmann, den zweiten Stadtschreiber von Mainz, zur Preisverleihung begleitet hatte und nun dessen würdigen Nachfolger im Geiste das Amt antreten sieht: "Dass jetzt Raoul Schrott diese Ehrung bekommt, zeigt allerschönste Kontinuität", denn niemand anderen als Schrott hätte Artmann "als seinen Kronprinzen gelten lassen". "In Schrotts Büchern", so Jung weiter, "spürt man gleichzeitig Grenzgängerei und Ordnungswillen, Faszination des Monumentalen und die Liebe zu den fast verlorenen Wörtern".
Raoul Schrott, am 17. Januar 1964 auf einem Schiff im Atlantik geboren und in Tunis, Zürich und Landeck aufgewachsen, studierte Germanistik, Anglistik und Amerikanistik an der Universität Innsbruck. Er promovierte über Dadaismus und habilitierte über "Fragmente einer Sprache der Dichtung - Poetische Strukturen von der griechischen Antike bis zum Dadaismus". Als Schriftsteller dichtete der vielfach preisgekrönte Schrott das Gilgamesh-Epos nach, schrieb in "Tropen" über das Erhabene und hat 2003 mit "Tristan da Cunha oder Die Hälfte der Erde" einen wuchtigen Roman vorgelegt.
Der 1984 gestiftete Stadtschreiber-Literaturpreis von ZDF, 3sat und der Stadt Mainz ist mit 12 500 Euro dotiert und beinhaltet das Wohnrecht in der Stadtschreiberwohnung im Renaissance-Flügel des Mainzer Gutenberg-Museums. Gemeinsam mit dem ZDF realisieren die Stadtschreiber jeweils ein "Elektronisches Tagebuch", das im ZDF ausgestrahlt wird.
Der Jury gehören an: die Schriftsteller Katja Behrens, Friedrich Christian Delius, Hanns-Josef Ortheil, Gabriele Wohmann und als amtierender Stadtschreiber Urs Widmer, für die Stadt Mainz Kulturdezernent Peter Krawietz, für das ZDF Programmdirektor Dr. Thomas Bellut, der Direktor Europäische Satellitenprogramme, Dr. Gottfried Langenstein, der Hauptredaktionsleiter Kultur und Wissenschaft Dr. Hans Helmut Hillrichs, Jury-Vorsitzender Werner von Bergen, "aspekte"-Chef Dr. Wolfgang Herles sowie der Literaturredakteur Dr. Thomas Hocke.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/stadtschreiber
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