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ZDF bleibt auf Konsolidierungskurs
Etat 2005 durch Mindererträge gegenüber Gebührenerwartung massiv belastet – Intendant Schächter sieht Reformdiskussion erst am Anfang

Mainz (ots)

Der Haushaltsplan des ZDF für das Jahr 2005 schließt
mit einem Überschuss von 25,1 Millionen Euro. Dabei kann ein
Fehlbetrag nur aufgrund zusätzlicher Einsparungen mit einem
Gesamtvolumen von 31 Millionen Euro verhindert werden, betonte
ZDF-Intendant Markus Schächter anlässlich der Genehmigung des
Zahlenwerks durch den Fernsehrat in Mainz. Auch wenn die Finanzdecke
wegen der weiter steigenden Kosten zum Ende der neuen Gebührenperiode
immer knapper werde, halte er unverändert am Ziel der finanziellen
Konsolidierung fest. Der ZDF-Haushaltsplan 2005 basiert auf dem
Gebührenbeschluss der Ministerpräsidenten vom Oktober 2004. Auf der
Basis der Empfehlung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs
der Rundfunkanstalten (KEF) schloss der ursprüngliche Entwurf des
Haushaltsplans noch mit einem Überschuss von 63 Millionen Euro ab.
Die Entscheidung der Ministerpräsidentenkonferenz vom 8. Oktober 2004
hat erstmalig in der Geschichte die KEF-Empfehlung vom Januar dieses
Jahres kassiert. Die Rundfunkgebühr soll nicht – wie von der KEF
empfohlen – um 1,09 Euro zum 1. Januar 2005, sondern um 88 Cent zum
1. April nächsten Jahres steigen. Dadurch entgehen dem ZDF nach
Aussage Schächters bis Ende 2008 Gebühreneinnahmen von rund 150
Millionen Euro, davon 69 Millionen Euro allein im nächsten Jahr.
Dabei seien die Auswirkungen höherer Forderungsausfälle und
Befreiungen von der Rundfunkgebühr sowie die nach wie vor alles
andere als stabile Situation bei den Werbeerträgen nicht einmal
berücksichtigt.
Eine solche Größenordnung, so der Intendant weiter, könne angesichts
eines vom Sparkurs der vergangenen Jahre bereits maßgeblich
geprägten Budgetentwurfs kurzfristig nicht mehr in voller Höhe
aufgefangen werden. Von dem nunmehr beschlossenen Sparpaket ist
das Programm mit 18 Millionen Euro am deutlichsten betroffen. Gerade
dies falle dem ZDF besonders schwer, sei es doch in den
zurückliegenden Jahren weitgehend gelungen, umfangreiche Einspar- und
Effizienzpotenziale bei weitgehender Schonung des Programms zu
schaffen.
Nach Auffassung Schächters stellt der Gebührenbeschluss lediglich
den Auftakt für eine umfassende öffentliche Diskussion um die
ordnungspolitischen Grundlagen des dualen Rundfunksystems dar.
Losgelöst von den finanziellen Konsequenzen des Gebührenbeschlusses
sieht er das ZDF für diese Auseinandersetzung gut gerüstet. Zum
ersten Mal seit 15 Jahren gewinne der öffentlich-rechtliche Rundfunk
wieder deutlich Marktanteile hinzu. Schächter: "Wir haben unsere
Hausaufgaben gemacht, sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch,
was die Positionierung des Programms anbelangt."
Vielfalt, Verlässlichkeit, Ausgewogenheit und Dauerhaftigkeit in der
Berichterstattung seien die Kernkompetenzen, die nicht nur Zuschauer
honorierten. Dies habe die Vergabe der Übertragungsrechte für die
Olympischen Spiele 2010 und 2012 einmal mehr gezeigt. Dies widerlege
auch das Hauptargument der Kritiker des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks, dass mit zunehmender Anzahl privater Wettbewerber die
Notwendigkeit eines gemeinwohlorientierten, der Gesellschaft
verpflichteten öffentlichen-rechtlichen Rundfunks entfalle.
Der Haushaltsplan 2005 sieht im Betriebshaushalt Gesamterträge in
Höhe von 1.874,6 Millionen Euro und Aufwendungen von 1.831,7
Millionen Euro vor. Die Aufwendungen reduzieren sich somit gegenüber
2004 um 79,5 Millionen Euro. Der Investitionshaushalt schließt mit
einem Minus von 17,7 Millionen Euro ab, da die Programminvestitionen
per Saldo zunehmen.

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