Montag, 10. Januar 2005, 14.15 Uhr Wunderbare Welt Feuerland - Geschichten vom Ende der Welt
Mainz (ots)
Montag, 10. Januar 2005, 14.15 Uhr Wunderbare Welt Feuerland - Geschichten vom Ende der Welt Film von Uwe Müller Als die ersten spanischen Eroberer die sturmumtoste Südspitze Amerikas erreichten, sahen sie Hunderte Lagerfeuer von Indianern an der Küste brennen. Sie gaben dem Land am Kap Hoorn den Namen Tierra del Fuego - Feuerland. Bis heute ist das zerklüftete Gebiet aus Pampas, Bergen, Seen und Gletschern ein Spielball der Elemente: mal braut sich ein Orkan über dem Ozean zusammen, mal ziehen Schneestürme von den Ausläufern der Anden heran. Im Sommer brennt eine nicht untergehende Sonne vom Himmel, im Winter kommt einen Monat lang kein Licht über den Horizont. Nur die zähesten Lebewesen konnten sich am äußersten Ende Südamerikas behaupten: Tiere wie Menschen. Über Jahrtausende lebten sie in überraschender Harmonie. Viele Mythen und Geschichten der Feuerlandindianer berichten davon. Die moderne Welt Argentiniens gehorcht längst anderen Gesetzen. Für die Nachkommen der einstigen Ureinwohner bleibt kaum Platz. Sie leben am Rand der Gesellschaft und nur wenige von ihnen kennen noch die alten Geschichten ihrer Heimat. Der Film begeleitet Eugenio, einen Halbblutindianer, über ein Jahr. Als einfacher Fischer lebt er viele Monate auf einem kleinen Boot zusammen mit seinem Bruder Juan. Die beiden durchziehen die kalten Gewässer des Beaglekanals, wo sie mit traditionellen Fangmethoden riesige Königskrabben ans Tageslicht befördern. Es ist nur ein bescheidenes Einkommen, das sich heute noch mit dem Krabbenfang erwirtschaften lässt. Längst sind auch am Ende der Welt die Reichtümer des Meeres durch die riesigen, modernen Fangflotten der Industrienationen bedroht. Und so sind die alten Frauen des kleinen Indianerdorfes Ukika froh um jeden Peso, den sie mit ihren Handarbeiten zum Einkommen der Familien dazu verdienen. Zu ihnen zählen die Schwestern Ursula und Christina Calderon, beide weit über siebzig. Als die beiden letzten noch lebenden Yamana, die Ureinwohner Feuerlands, haben es die beiden zu einer traurigen Berühmtheit gebracht. Noch sind in ihren Geschichten die alten Sagen und Mythen der alten Feuerlandindianer lebendig. Sie erzählen von dem Kampf der Elemente: die Winde sind mächtige Göttergestalten, die in nie enden wollenden Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft kämpfen. Kaum eines der in Feuerland heimischen Tiere spielt nicht eine Hauptrolle auf der Bühne der alten Indianerzählungen: ob Seelöwen, Magellanpinguine, Karakaras, Guanakos oder Feuerlandfüchse. Sie alle lernt der Zuschauer ganz nebenbei kennen auf der Reise durch den beschwerlichen Alltags des Fischers Eugenio, dem Sohn und Neffen der beiden alten Schwestern.
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