Globale Katastrophe - globales Gefühl
"Das Philosophische Quartett" im ZDF über mentale Folgen der Flutkatastrophe
Mainz (ots)
In der ersten Ausgabe 2005 diskutiert "Das Philosophische Quartett" im ZDF am Sonntag, 20. Februar, 23.40 Uhr, über den Zusammenhang von Naturkatastrophen, Betroffenheitsgefühlen und spendenfreudigem Mitleid. Die Philosophen Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski gehen mit ihren Gästen, dem österreichischen Schriftsteller Josef Haslinger, der nur knapp der Tsunami-Katastrophe in Thailand entkommen ist, und dem "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo, der Globalisierung der Gefühle nach.
Ausgehend von der Flutkatastrophe in Asien untersucht "Das Philosophische Quartett" auch an anderen Beispielen die Funktion und Bedeutung dieser "kollektiven Affekt-Epidemien", die sich im Anschluss an Naturkatastrophen, Großunfälle und Attentate in der globalisierten Nachrichtenwelt ausbreiten. Welche Chancen und welche Gefahren lauern im weltweiten Nachrichtenstrom? Schwer überprüfbare Gerüchte breiten sich aus, die, so Peter Sloterdijk, der Erregung und Steuerung von Gefühlen in diffusen Öffentlichkeiten dienen - schwankend zwischen Empörung und Ergriffenheit.
Peter Sloterdijk, Rüdiger Safranski und ihre Gäste diskutieren dabei auch über die zeitgenössische Konstruktion von Weltöffentlichkeit, über den Moment, in dem sich Katastrophen in den Nachrichten spiegeln und sich fortsetzen. Wie sehr können wir unseren Gefühlen trauen? Verstehen es nicht zum Beispiel Terroristen, mit einem Attentat globale Gefühle anzufachen und für ihre Zwecke zu missbrauchen? Wie hat die Öffentlichkeit in früheren Zeiten auf Katastrophen reagiert? Vor diesem Hintergrund überprüft "Das Philosophische Quartett" die umstrittene These, nach der in der weltumspannenden Medienwelt das reale Ereignis zunehmend dem Gesetz des Entertainments untergeordnet werde.
Die nächste Ausgabe des "Philosophischen Quartetts" präsentiert das ZDF am Sonntag, 10. April 2005, 23.30 Uhr.
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