ZDFtheaterkanal im April 2005
Gut oder Böse?
Mainz (ots)
Ein ambivalentes Verhältnis zu Gut und Böse, Recht und Moral kennzeichnet die oft zwielichtigen Bühnenfiguren, die der ZDFtheaterkanal in seinem April-Programm 2005 zeigt.
Alfred de Mussets Titelheld "Lorenzaccio" entwickelt sich vom jugendlichen Idealisten und Fanatiker der Reinheit hin zum zynischen und verzweifelten Despoten. Die Inszenierung von Thomas Langhoff an den Münchner Kammerspielen aus dem Jahr 1987 zeigt Manfred Zapatka in der Hauptrolle. In Gert Heidenreichs Kriminalstück "Vaterliebe", aufgezeichnet im Jahr 2000 im Essener "Theater im Rathaus", untersucht Kommissar Markowitz, gespielt von Günter Lamprecht, den Tod der erst vierzehnjährigen Sabine Kantor und stößt auf ein Netz aus Lügen und Halbwahrheiten. Mario Adorf spielt in Dürrenmatts "Abendstunde im Spätherbst" die Rolle des erfolgsverwöhnten Bestsellerautors und Nobelpreisträgers Maximilian Friedrich Korbes, dem der Privatdetektiv Fürchtegott nachweisen kann, dass er die Morde seiner Kriminalromane nicht nur erdacht hat. Der ZDFtheaterkanal zeigt August Everdings Romanverfilmung aus dem Jahr 1988. Schuld und Sühne war das Leitmotiv, unter das Albert Speer, der "Architekt des Führers", sein Leben nach 1945 gestellt sah. Esther Vilars fiktives Theaterstück "Speer" lässt den zeitweilig zweitmächtigsten Mann im NS-Staat 1980 in seiner ehemaligen Wirkungsstätte einen Exponenten der DDR für ein offizielles Gespräch treffen. Der ZDFtheaterkanal zeigt Klaus Maria Brandauers Inszenierung des Zweipersonenstücks aus dem Jahr 1999, in dem er den Gegenspieler zu Peter Simonischek als "Speer"darstellt. In Pierre Bourgeades Theaterstück "Rote Sterne" identifizieren sich zwei junge Frauen im Gefängnis mit ihren Vorbildern Marilyn Monroe (Elisabeth Trissenaar) und Rosa Luxemburg (Christiane Bruhn) und ziehen Parallelen zu ihren eigenen Problemen mit der Gesellschaft. Der Theaterregisseur Hans Neuenfels hat das Stück 1977 fürs ZDF bearbeitet und übernahm für "Und Rosa und Marilyn und" auch die Fernsehregie.
Das Musikprogramm des April-Spielplans zeigt Alexander von Zemlinskys Oper "Der König Kandaules" in einer Aufführung der Salzburger Festspiele 2002. Weitere Schwerpunkte sind der jiddischen Musik und dem Komponisten Antonin Dvorák gewidmet. "Quidam", die Show des kanadischen Cirque du Soleil, bietet mit ihrer Mischung aus Phantasie und meisterhafter Akrobatik ein Fest für die Sinne.
Nächste Station auf Esther Schweins Reise durch die "Theaterlandschaften" Deutschlands ist Lübeck, und Johanna Schickentanz stellt in der Reihe "Abgeschminkt" den Schauspieler Ulrich Matthes vor.
Der digitale ZDFtheaterkanal sendet täglich von 9.00 bis 24.00 Uhr. Die einzelnen Programme werden innerhalb eines Monats an unterschiedlichen Wochentagen und auf teilweise unterschiedlichen Sendeplätzen wiederholt.
Informationen im Internet: www.zdftheaterkanal.de/fernsehen
Fotos über den ZDF-Bilderdienst: Tel.: 06131 70-6100, Fax: 06131 70-6857, E-Mail: bilderdienst@zdf.de
Rückfragen bitte an:
Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell