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ZDF

Donnerstag, 7. April 2005, 22.15 Uhr
Berlin Mitte

Mainz (ots)

Donnerstag, 7. April 2005, 22.15 Uhr
Berlin Mitte
mit Maybrit Illner
Thema: "Existenzängste und Vertrauensverlust - Die neue Sehnsucht
nach dem Glauben"
Gäste:
Antje Vollmer, Bundestagsvizepräsidentin und Theologin
Rocco Buttiglione, italienischer Europaminister und Vertrauter von
Papst Johannes Paul II.
Pater Eberhard von Gemmingen, Leiter der deutschen Abteilung von
Radio Vatikan
Eugen Drewermann, Autor und Theologe
Thea Dorn, Schriftstellerin und Philosophin
Brückenbauer, charismatischer Botschafter des Glaubens, historische
Persönlichkeit der Weltgeschichte: Katholische und evangelische
Kirchenführer und Politiker in Deutschland haben Papst Johannes Paul
II. gleichermaßen gewürdigt. In Predigten und Stellungnahmen zum
Tode des Pontifex wurde immer wieder besonders der Einsatz des
Papstes für die Verständigung zwischen den Konfessionen und seine
Rolle beim Zusammenbruch des Kommunismus betont. George W. Bush,
Fidel Castro, selbst Vertreter des Islam und des Judentums bezeugten
ihre Hochachtung für den toten Papst.
In Rom reißt unterdessen der Pilgerstrom nicht ab. Schätzungen
zufolge sind bereits eine Million Menschen eingetroffen. Zum größten
Papst-Begräbnis der Geschichte an diesem Freitag werden bis zu vier
Millionen Menschen erwartet. Hunderttausende harren weiterhin in
einer kilometerlangen Schlange vor dem Petersdom aus, um dem Papst
die letzte Ehre zu erweisen. Gläubige können den aufgebahrten
Leichnam von Johannes Paul II. noch bis zum späten Donnerstagabend
sehen. Auch viele junge Menschen traf die Nachricht vom Tod des
Pontifex tief, war dieser doch für seinen "guten Draht" zur Jugend
bekannt.
Der Papst ein Popstar, eine Medienikone? Es gibt diese Vergleiche,
weil der Mann aus Krakau geradezu professionell die Öffentlichkeit
gesucht und auch für seine Kirche instrumentalisiert hat. Auf seinen
zahllosen Auslandsreisen gelang es ihm ganz spielerisch, Massen im
Glauben zu vereinen. Theologische Kritiker von Johannes Paul II.
haben darin nicht selten einen inszenierten Personenkult gesehen.
Der Glaubwürdigkeit seines Lebens und schließlich auch seines
Sterbens hat das nicht geschadet. Ist der Papst nicht gerade wegen
dieser Glaubwürdigkeit für viele Millionen Menschen, die sich heute
vor dem Toten verneigen, zum Anker geworden? Zum Anker in einer Welt
von Orientierungslosigkeit und bislang unbekannten
Herausforderungen? Unterdessen kommt die Diskussion über einen
Nachfolger immer mehr in Gang. Auch deutsche Politiker und
Geistliche haben die katholische Kirche mit Blick auf deren Zukunft
zu mehr Reformbereitschaft aufgefordert. Im Mittelpunkt steht der
Wunsch, die Rolle der Frauen zu stärken.
Welche Rolle spielt der Glauben in unserer Angstgesellschaft? Was
stillt die neue Sehnsucht nach Sinn? Warum vertraut die Jugend auf
den Papst? Braucht unsere Gesellschaft neue Vorbilder? Kommt nun die
Rückkehr der Religion? Was können Kirchen leisten? Diese und andere
Fragen diskutiert Maybrit Illner am Donnerstag bei "Berlin Mitte"
mit ihren Gästen.

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

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