Alle Storys
Folgen
Keine Story von ZDF mehr verpassen.

ZDF

ZDF-Politbarometer Juli I 2005
Politische Stimmung: Einbußen für Linkspartei
Mehrheit hält Ausgang der geplanten Neuwahl für offen

Mainz (ots)

In der politischen Stimmung legt die SPD leicht zu
auf 25 Prozent (plus 1). Die CDU/CSU verbessert sich auf 47 Prozent
(plus 2). Die Grünen erreichen 9 Prozent (minus 1) und die FDP 7
Prozent (plus 1). Die geplante Linkspartei aus PDS und WASG büßt zwei
Punkte ein und kommt jetzt auf 9 Prozent.
Sowohl die SPD (Westen: 25 Prozent, Osten: 27 Prozent) als auch die
Grünen (Westen: 10 Prozent, Osten: 8 Prozent) liegen in der
politischen Stimmung in Ost und West nahe beieinander. Dagegen
schneidet die CDU/CSU im Westen mit 50 Prozent wesentlich besser ab
als im Osten, wo sie nur 34 Prozent erreicht. Auch die FDP erhält im
Westen (8 Prozent) eine größere Zustimmung als im Osten (3 Prozent).
Die PDS (Linkspartei) ist im Osten mit 25 Prozent wesentlich stärker
als im Westen mit 5 Prozent.
Wenn schon am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, kämen
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie
taktische Überlegungen der Wähler etwas stärker zur Geltung. Dies
berücksichtigt die Politbarometer-Projektion, die im Vergleich zum
Juni unverändert ist: Die SPD käme danach auf 27 Prozent, die CDU/CSU
auf 44 Prozent, die Grünen auf 9 Prozent und die FDP auf 7 Prozent.
Die PDS (Linkspartei) läge bei 8 Prozent und die sonstigen Parteien
zusammen bei 5 Prozent. Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und
FDP weiterhin eine klare Mehrheit im Bundestag.
Bei der Bewertung der zehn wichtigsten Politiker nimmt Christian
Wulff weiter den ersten Platz ein. Er kommt auf der +5/-5-Skala auf
einen Durchschnittswert von 1,6 (Juni II: 1,1). Dann folgt Angela
Merkel mit 0,9 (Juni II: 0,6) vor Joschka Fischer mit 0,6 (Juni II:
0,4) und Gerhard Schröder mit 0,3 (Juni II: 0,1). Auf Platz fünf
liegt Edmund Stoiber ebenfalls mit 0,3 (Juni II: 0,0), gefolgt von
Wolfgang Clement mit 0,1 (Juni II: 0,0). Danach im Negativ-Bereich
Roland Koch mit minus 0,1 (Juni II: minus 0,3) vor Franz Müntefering
mit minus 0,4 (Juni II: minus 0,3) und Guido Westerwelle mit minus
0,6 (Juni II: minus 0,7) sowie Hans Eichel mit minus 0,8 (Juni II:
minus 0,8).
Gerhard Schröder hat letzte Woche die Vertrauensfrage verloren. Auch
knapp drei Viertel der Befragten (73 Prozent) sind der Meinung, dass
er für seine Politik im Bundestag zur Zeit tatsächlich über keine
stabile Mehrheit verfügt – eine Einschätzung, die in allen
Parteianhängergruppen geteilt wird. Nur 23 Prozent gehen davon aus,
dass der Bundeskanzler für seine Vorhaben eine verlässliche
Unterstützung hat und 4 Prozent äußern sich nicht.
Ein Großteil der Befragten (88 Prozent) rechnet jetzt mit einer
vorgezogenen Bundestagswahl, nur 9 Prozent glauben, dass es nicht
dazu kommen wird (weiß nicht: 3 Prozent). Mit 77 Prozent wünschen
sich auch die meisten eine Neuwahl, 18 Prozent finden eine
vorgezogene Wahl nicht gut (weiß nicht: 5 Prozent). Auch wenn
zurzeit 78 Prozent davon ausgehen, dass die Opposition die geplante
Neuwahl gewinnen wird (Regierung: 11 Prozent) glauben nur 35
Prozent, dass das Rennen schon entschieden ist. Für 63 Prozent der
Befragten ist dagegen der Wahlausgang noch offen. Vor zwei Wochen
sagten noch 48 Prozent, der Sieger stehe bereits fest und für 51
Prozent war dies noch nicht klar.
Eine Wiederauflage der Koalition aus SPD und Grünen fänden nur 23
Prozent gut, 58 Prozent fänden es schlecht und 16 Prozent ist das
egal (weiß nicht: 3 Prozent). Dagegen würden 47 Prozent eine
Koalition aus Union und FDP begrüßen, 34 Prozent fänden diese
schlecht und 16 Prozent sind indifferent (weiß nicht: 4 Prozent).
Mit 47 Prozent wird eine mögliche große Koalition ebenso positiv
beurteilt wie eine bürgerliche Koalition, für 37 Prozent wäre dies
eine schlechte Variante (egal: 13 Prozent, weiß nicht: 4 Prozent).
Nach der geplanten Bundestagswahl befürchten die Befragten
mehrheitlich finanzielle Einschnitte: Wenn die Union die Neuwahl
gewinnt, erwarten 86 Prozent eine Erhöhung der Mehrwertsteuer, im
Falle eines SPD-Sieges gehen 57 Prozent davon aus. Mit weiteren
Kürzungen von Sozialleistungen rechnen 74 Prozent bei
einem Wahlsieg der CDU/CSU und 63 Prozent, wenn die SPD die Wahl
gewinnt.
Eine große Mehrheit (82 Prozent) glaubt nicht, dass die geplante
Linkspartei aus PDS und WASG mit ihren politischen Vorschlägen die
wirtschaftlichen und sozialen Probleme lösen kann. Nur jeder zehnte
Befragte bejaht dies (weiß nicht: 9 Prozent). Selbst von den
Anhängern der PDS (Linkspartei) sind davon nur 50 Prozent überzeugt,
47 Prozent bezweifeln dies (weiß nicht: 4 Prozent).
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 5. bis 7. Juli 2005 bei 1.257 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch geführt. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz Deutschland. Die
Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 Prozentpunkte, bei
den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer gibt es
am Freitag, 22. Juli 2005 nach dem "heute-journal".
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: ZDF
Weitere Storys: ZDF
  • 08.07.2005 – 10:19

    ZDF-Programmänderung ab Woche 32/05

    Mainz (ots) - Woche 32/05 Sa., 6.8. 19.00 heute Bitte Änderung beachten: mit Caroline Hamann Bitte streichen: Steffen Seibert (Bitte auch am So., 7.8.2005, 19.00 Uhr beachten.) Di., 9.8. Bitte Programmänderung beachten: 20.15 Familie Hitler (VPS 20.14/Stereoton/16:9/Videotext) Im Schatten des Diktators Von Oliver Halmburger und Thomas ...

  • 08.07.2005 – 09:59

    ZDF-Programmänderung ab Woche 27/05

    Mainz (ots) - Woche 27/05 Fr., 8.7. Bitte Folgenänderung beachten: 11.15 Reich und Schön (831) 11.35 Reich und Schön (832) (Weiterer Ablauf ab 12.00 Uhr wie vorgesehen. Die weiteren Folgen von "Reich und Schön" verschieben sich entsprechend.) Woche 28/05 So., 10.7. 10.47 ZDF-Fernsehgarten Bitte Ergänzungen beachten: Paul Kuhn Axel Becker ...

  • 08.07.2005 – 09:27

    320 Schulklassen im ZDF / Fast 25.000 Besucher in der Ausstellung "Bilder, die lügen

    Mainz (ots) - Die Wanderausstellung "Bilder, die lügen" der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hat das ZDF von Mitte März bis Ende Juni 2005 zu einem Anziehungspunkt für Schulklassen aus Rheinland-Pfalz und dem hessischen Rhein-Main-Gebiet gemacht. In der Zeit vom 13. März bis 3. Juli 2005 sind 320 Schulkassen ins ZDF Sendezentrum nach ...