Gesundheitsexperte im "ZDF-Mittagsmagazin": Weitere Einsparungen bei niedergelassenen Ärzten unrealistisch
Mainz (ots)
Als "unrealistisch" hat Professor Eckart Nagel, Gesundheitsexperte vom Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften, weitere Einsparungen bei den niedergelassenen Ärzten kritisiert. Im "ZDF-Mittagsmagazin" am Mittwoch, 18. Januar 2006, charakterisierte er die Haltung der Politik angesichts der deutlich gestiegenen Pharmakosten 2005 folgendermaßen: "Die Ärzteschaft hat diese Medikamente verschrieben, also müsse sie durch ein System noch weiter reguliert werden, damit das in Zukunft nicht mehr der Fall ist. Das ist aber unrealistisch."
Nagel weiter: "Wir müssen doch auf der anderen Seite sehen, dass die Pharmafirmen, die global agieren, der Gesundheitsministerin sagen: 4,5 Prozent Steigerung im Budget jedes Jahr sind das Minimum, das wir erwarten. Da ist doch klar, dass die Ärzteschaft und andere Berufsgruppen innerhalb des Gesundheitswesens nicht mithalten können", so der Gesundheitsexperte. Die Erwartungshaltungen drifteten also auseinander, insofern müsse da ein Problem gelöst werden, "aber nicht auf Kosten der Ärzte und schon gar nicht auf Kosten der Patienten."
Professor Eckart Nagel zeigt Verständnis für die Forderungen der Ärzte, hält es aber gleichzeitig für notwendig, dass die Ärzteschaft ihre Einschätzung der Lage noch einmal deutlich formuliere. Die wichtige Frage, die sich jetzt stelle, sei, wie man zu einer gesellschaftlichen Einigung kommen könne. Nagel teilt auch die Sorge vieler Patienten, dass teure Therapien nicht mehr durchgeführt würden. Umso wichtiger sei es, gemeinschaftlich einen Weg aus der Krise zu finden.
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