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ZDF.umwelt: Bio-Landwirtschaft wird benachteiligt
Wissenschaftliche Studie zeigt: Konventionelle Landwirtschaft erhält mehr Subventionen

Mainz (ots)

Eine von der EU-Kommission in Auftrag gegebene
internationale Studie über Hilfsgelder in der EU-Landwirtschaft kommt
zu dem Ergebnis, dass der Bio-Landbau in Europa deutlich weniger
Subventionen erhält als sein konventionelles Pendant. Das berichtet
die Sendung "ZDF.umwelt" am kommenden Sonntag, 22. Januar 2006, 13.15
Uhr.
Die Studie entstand unter Leitung von Professor Stephan Dabbert
von der Universität Hohenheim (Titel: "Organic farming and measures
of European agricultural policy"). Sie bewertet die Auswirkungen, die
die Maßnahmen der so genannten ersten und zweiten Säule der
Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU haben. Auch die Folgen der
Preisstützung auf Betriebe des konventionellen und ökologischen
Landbaus wurde untersucht.
"Das wichtigste Ergebnis ist, dass entgegen einer vielfach
geäußerten Auffassung der Öko-Landbau nicht stärker gefördert wird
als der konventionelle Landbau. Insgesamt ist es sogar so, dass der
Öko-Landbau durch die Agrarpolitik benachteiligt wird", sagt
Professor Dabbert im Gespräch mit "ZDF.umwelt". Dieses
Gesamtergebnis gelte für alle untersuchten EU-Staaten, also auch für
Deutschland.
Zwar weisen die Berechnungen der durchschnittlichen Subvention pro
Hektar im Bereich der Förderung für Agrarumweltmaßnahmen (zweite
Säule) eindeutig höhere Förderungen für Bio-Landbau-Betriebe aus.
Summiert man aber die mengenorientierten Direktzahlungen und
Marktstützungen, die besonders die konventionelle Landwirtschaft
erreichen, "wird der konventionelle Landbau stärker gefördert als
der ökologische Landbau".
Nach den jüngsten Beschlüssen auf EU-Ratsebene sei jetzt schon klar,
dass die Agrarumweltzahlungen, die vor allem dem Öko-Landbau zugute
kommen, zurückgehen werden. "Das wird auf jeden Fall negative
Auswirkungen auf den Öko-Landbau haben. Es wäre wünschenswert, dass
man dabei bedenkt, dass auch die deutsche Öko-Landwirtschaft im
internationalen Wettbewerb steht mit anderen Ökobauern. Und dass die
Förderung jedenfalls nicht zurück bleibt. Im Augenblick werden
slowenische und litauische Öko-Landwirte besser gefördert als
deutsche Öko-Landwirte", so Dabbert.
In der aktuellen Diskussion um eine politische Korrektur bei der
grünen Gentechnik hierzulande sieht Dabbert eine zusätzliche
Gefährdung für die ökologische Landwirtschaft in Deutschland. "Wenn
tatsächlich die veränderte Haltung zur Gentechnik dazu führen wird,
dass das Vertrauen großer Abnehmer von Ökoprodukten in die deutsche
Öko-Produktion zurückgeht, dass man nicht mehr glaubt, dass diese
gentechnikfrei erhalten werden kann, dann kann das sehr schwer
wiegende Auswirkungen auf die deutsche Öko-Landwirtschaft haben."

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Telefon: 06131 / 70 - 2120

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