ZDF-Programmhinweis
Donnerstag, 27. April 2006, 23.40 Uhr
auslandsjournal
Mainz (ots)
Donnerstag, 27. April 2006, 23.40 Uhr
auslandsjournal mit Nikolaus Brender
Chinese Nannys New Yorker Kinder lernen Mandarin
Überfüllte Schulklassen, zu wenig Lehrer, Gewalt an Schulen: Bildungspolitik ist in Deutschland eine Dauerbaustelle. Doch während bei uns über mehr Lehrer, Ganztagsschulen oder ein Pflichtjahr im Kindergarten diskutiert wird, geht der Trend in den USA in eine ganz andere Richtung. Zumindest bei den oberen zehntausend.
Chinesische Kindermädchen kümmern sich um den Nachwuchs der vermögenden Amerikaner. Die Kinder sollen Mandarin lernen, die Sprache der chinesischen Oberschicht. Die Sprache der Wirtschaftszentren von Shanghai und Peking. Die Weltmacht China gewinnt immer mehr an Einfluss. Chinas Wirtschaft erreicht zweistellige Wachstumsraten. In einer globalisierten Welt kommt keiner an dem Land der Mitte vorbei. Viele amerikanische Eliten glauben, dass China spätestens in 25 Jahren die Amerikaner überholt haben wird. Und deshalb ist es so wichtig, dass die Kinder der New Yorker Highsociety jetzt Mandarin lernen.
Die New Yorker Chinese Nanny muss viel können, neben Chinesisch muss sie auch fließend Englisch sprechen. 100.000 Euro im Jahr, so viel lassen sich die reichen Amerikaner den Luxus eines chinesischen Kindermädchens kosten. Längst hat eine ganze Industrie den Trend erkannt. Die Globalisierung des Kinderzimmers schreitet stetig voran. Es gibt Puppen, die chinesisch sprechen. Privatschulen bieten Mandarinunterricht für Dreijährige an. Agenturen kümmern sich um die Vermittlung der richtigen Nanny. Denn auf keinen Fall darf sie einen Dialekt sprechen. Nur die chinesische Hochsprache ist für die New Yorker Elite gut genug.
ZDF-Korrespondent Uwe Kröger über die Chinese Nannys in New York.
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