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Mittwoch, 12. Juli 2006, 22.45 Uhr
Der Fall:
Der Doppelmord von Flonheim

Mainz (ots)

Mittwoch, 12. Juli 2006, 22.45 Uhr
Der Fall:
Der Doppelmord von Flonheim
Ein Film von Ulrike Eichin
Am Abend des 1. März 2004 dringt ein Unbekannter in das Wohnhaus des
Ehepaares Thom im rheinhessischen Flonheim ein. Der Mann geht mit
einem Hammer auf Elke und Helmut Thom los, verletzt beide schwer und
tötet sie dann mit einem Messer - vor den Augen des zweijährigen
Sohnes und mit dem Wissen, dass sich auch der 18-jährige Sohn des
Ehepaares in der Einliegerwohnung im Keller aufhält. Der findet die
Eltern und seinen völlig verstörten kleinen Bruder am nächsten
Morgen.
Sofort nach der Tat nimmt eine Sonderkommission die Ermittlungen auf
und kann den mutmaßlichen Täter in nur zehn Tagen überführen. Es ist
der türkische Staatsangehörige Kenan Kütük, der direkt nach dem Mord
in die Türkei geflüchtet war. Schnell finden die deutschen
Zielfahnder heraus, dass sich Kütük nach Südostanatolien abgesetzt
hat, wo seine Verwandten leben. Das Verfahren wird, wie in solchen
Fällen zwingend, an die Türkei abgegeben. Ein Auslieferungsabkommen
gibt es nicht. Die deutschen Behörden bieten umfassende
Unterstützung an, was die türkischen Behörden aber nur sehr
eingeschränkt in Anspruch nehmen. Zweimal versucht die türkische
Polizei zwar, den flüchtigen Kütük in eine Falle zu locken, beide
Versuche schlagen aber fehl. Aus deutscher Perspektive sieht es so
aus, als ob die türkischen Behörden zu wenig und mittlerweile gar
nichts mehr unternehmen. Anfragen werden als Einmischung empfunden.
Ob der Fall schon zu den Akten gelegt ist, weiß man bei der
Staatsanwaltschaft in Mainz nicht, denn seit November letzten Jahres
gibt es keinen Kontakt mehr zu den türkischen Behörden.
Die beiden Kinder des Ehepaares leben seit dem Mord bei der
Schwester von Elke Thom. Die Tat hat das Leben der ganzen Familie
völlig aus den Angeln gehoben. Der jüngere Sohn war 22 Monate alt,
als die Tat geschah, niemand weiß, woran er sich erinnert. Nachts
wacht er häufig schreiend auf. Sein 18-jähriger Bruder Patrick ist
seit dem Mord depressiv. Die Tatsache, dass der mutmaßliche Mörder
noch auf freiem Fuß ist, lässt vor allem der Schwester von Elke Thom
keine Ruhe.
Der Film von Ulrike Eichin begleitet die Fahnder der
Sonderkommission bei ihrer Arbeit. Stück für Stück fügen sich die
Teile des Puzzles zusammen. Die Kamera ist bei fast allen
Besprechungen und bei vielen offenen und verdeckten
Ermittlungssituationen dabei. Die Autorin konnte ausführlich mit dem
Rechtsmediziner, dem leitenden Oberstaatsanwalt, den DNA-
Spezialisten und den Zielfahndern sprechen.
Eine Frage aber bleibt auch zwei Jahre nach der Tat völlig offen,
die Frage nach dem Warum - das Motiv für die Bluttat liegt nach wie
vor im Dunkeln.

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

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