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Ferienidylle und Spannungsfeld der Kulturen
ZDF-Reporter Dietmar Ossenberg über das "Abenteuer Mittelmeer"

Mainz (ots)

Das Mittelmeer als Nahtstelle zwischen Okzident und
Orient, Christentum und Islam, Europa und Afrika, steht im
Mittelpunkt von Dietmar Ossenbergs Film "Abenteuer Mittelmeer" am
Donnerstag, 24. August 2006, 23.00 Uhr im ZDF. An seiner engsten
Stelle liegen nur wenige Kilometer zwischen beiden Kontinenten. Durch
die jüngsten Flüchtlingsdramen vor den Küsten der italienischen Insel
Lampedusa und der Kanaren erhält der Film zusätzliche Aktualität.
Ossenberg, Leiter der ZDF-Hauptredaktion Außenpolitik und lange Jahre
Korrespondent in Kairo, hat fünf Kernländer des Islam und des
Christentums im westlichen Mittelmeer bereist. Er war unterwegs in
Spanien, Marokko, Tunesien, Italien und Frankreich – auf der Suche
nach den Bruchstellen und Brückenschlägen zwischen den Kulturen und
nach Menschen, die in und zwischen diesen Welten leben und wandern.
Granada im Herzen von Andalusien ist geprägt von der
achthundertjährigen Herrschaft der muslimischen Mauren. Gegenüber der
Alhambra, ihrem einstigen Herrschaftssitz, steht seit kurzem eine
neue Moschee. 500 Jahre nach Vertreibung der Mauren ist sie für viele
Muslime ein Symbol für die Rückkehr des Islam in das alte europäische
Heimatland. Der 79-jährige katholische Geistliche Javier Alaminos
sieht mit Besorgnis, wie sich sein Viertel verändert. Für den in
Andalusien erfolgreichen marokkanischen Geschäftsmann Abdullah aber
ist es nebensächlich, ob der Islam in Granada wieder erstarkt. Er
wünscht sich, "dass Marokko mehr wie Spanien wird". Trotz des in der
islamischen Welt einmaligen Reformprozesses, den der junge König
Mohammed IV. seit sieben Jahren dort vorantreibt, gibt es noch immer
radikalislamische Strömungen, und noch immer sind Armut,
Perspektivlosigkeit und die Flüchtlingsproblematik allgegenwärtig.
Als erstes Kamerateam erhält das ZDF Einblick in das
Hochsicherheitsgefängnis von Tanger.
Die endlosen Sandstrände Tunesiens stehen für billigen Urlaub,
blaues Meer und orientalisches Flair. Tunesien sucht Anschluss an
Europa, und der Tourismus ist sein wichtigster Motor. Doch hinter
dem schönen Schein verbirgt sich ein repressiver Polizeistaat.
Polizei und Geheimdienste sorgen dafür, dass die Opposition keine
Chance hat, Gehör zu finden.
Weiter führt die Reise nach Sizilien. Die Insel ist für viele
afrikanische Flüchtlinge das Tor zum reichen Europa. In Palermo
trifft Dietmar Ossenberg den ehemaligen Bürgermeister und Mafiajäger
Leoluca Orlando. Der prominente Politiker sieht sich in der
Tradition des deutschen Kaisers Friedrich II. Orlando fordert das
Tor nach Europa noch weiter zu öffnen. Nur so könne Europa seine
Chancen auf eine bessere Zukunft wahren.
Die Reise des ZDF-Teams endet in Marseille. 90 Prozent der Einwohner
der südfranzösischen Hafenstadt haben ausländische Wurzeln.
Marseille ist auch Hochburg der rechtsradikalen Le Pen-Partei.
Dietmar Ossenberg begleitet Soheib bin Sheikh, den ehemaligen
Großmufti von Marseille und aktuellen Präsidentschaftskandidaten von
Frankreich, auf seiner Werbetour durch die Stadt. Bin Sheikhs Vision
von einem Euro-Islam findet hier viel Beifall. Könnte die Idee des
frommen Grenzgängers zwischen Orient und Okzident eine Modell für
ganz Europa sein?
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über
http://bilderdienst.zdf.de/presse/abenteuermittelmeer

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Telefon: 06131 / 70 - 2120

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