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Verbraucherschützer Thilo Bode im "ZDF-Mittagsmagazin": Nur härtere Gesetze schützen vor Gammelfleisch

Mainz (ots)

Für Verbraucherschützer Thilo Bode sind die
bisherigen Gesetze nicht ausreichend, um Verbraucher vor
Gammelfleisch zu schützen. "Es müssen endlich Gesetze her, die für
mehr Transparenz sorgen. Die Namen der Gammelfleischbetriebe müssen
veröffentlicht werden und die Strafen müssen härter werden, sonst
wird sich nichts ändern", sagte der Vorsitzende der
Verbraucherorganisation Foodwatch im "ZDF- Mittagsmagazin" am
Freitag, 1. September 2006.
Die Verbraucher müssten verstehen, dass sie sich auch durch
intelligentes Einkaufen vor solchen Skandalen nicht schützen
könnten, sondern diesen Zuständen ausgeliefert seien. "Es ist
wichtig zu verstehen, dass es sich hier um ein politisches Problem
handelt und die Verbraucher viel weniger Rechte haben, als die
Nahrungsmittelindustrie", so Bode weiter. In Großbritannien etwa
würden die Namen der Betrüger im Internet veröffentlicht, in Dänemark
die Ergebnisse aller Lebensmittelkontrollen im Internet den
Verbrauchern zugänglich gemacht. "Wenn Betriebe davon ausgehen
müssen, dass ihr Name öffentlich zu lesen ist, werden sie sich von
vornherein bemühen, nicht zu betrügen." Das gesamte System müsse vom
Kopf auf die Füße gestellt werden, forderte Bode. "Betrügen muss
wesentlich teurer sein, als für Qualität zu sorgen. Dieser bessere
Zustand kann nur durch bessere Gesetze herbeigeführt werden und da
versagt unsere Regierung völlig", resümierte der Verbraucherschützer.
Die bisherigen Maßnahmen der Politik reichten in keiner Weise aus,
betonte Bode: "Im Zehn-Punkte-Plan von Herrn Seehofer ist überhaupt
nichts drin, was irgendwie von Bedeutung wäre. Im letzten Herbst, als
ein Gammelfleisch-Skandal den anderen abgelöst hat, haben die
Politiker vollmundig versprochen, dass sie ein wirksames Verbraucher-
Informationsgesetz vorlegen, das für die erforderliche Transparenz
sorgt." Das Gesetz, das jetzt im Bundesrat verabschiedet werden
solle, sei aber wirkungslos. "Wir fordern die Ministerpräsidenten im
Bundesrat dazu auf, dieses Gesetz abzulehnen – und ein
wirkungsvolleres zu verabschieden."
Bode betonte, dass man nicht davon ausgehen dürfe, dass in erster
Linie billiges Fleisch betroffen sei. "Dadurch, dass das System
insgesamt löchrig ist und daher zum Betrug einlädt, kann man nicht
davon ausgehen, dass teures Fleisch sicherer ist als billiges."

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