Bevölkerungswissenschaftler Herwig Birg im "ZDF-Mittagsmagazin" zur demografischen Entwicklung in Deutschland: "Wir müssen jetzt die Dinge ausbaden, die wir seit 30 Jahren auf uns zukommen sehen"
Mainz (ots)
Nach der Veröffentlichung der neuesten Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung durch das Statistische Bundesamt äußerte sich der Bevölkerungswissenschaftler Professor Herwig Birg im "ZDF- Mittagsmagazin" am Dienstag, 7. November 2006, skeptisch zu der Frage, ob man an der jetzigen demografischen Situation noch etwas ändern könne: "Wir müssen jetzt die Dinge ausbaden, die wir seit 30 Jahren auf uns zukommen sehen".
Natürlich sei jede Maßnahme für Familien sinnvoll, allerdings dürfe sich niemand etwas vormachen, dass man dadurch an der Ursache noch etwas ändern könne. Der Grund sei die Tatsache, dass zu wenig Kinder geboren würden, weil jetzt auch zu wenig Eltern da seien. "Das Problem ist, dass diese ernste Situation nicht aufhört. Auch nicht in 15, 20 oder 30 Jahren, auch nicht 2050. Das ist das vertrackte an der demografischen Entwicklung", führte Birg weiter aus. In der Demografie dauere es realistisch gesehen zwei Generationen bis Stabilität erreicht werden könne. "Wir müssten bis nach der Jahrhundertwende auf Erfolge warten, wenn wir jetzt entschlossen handeln würden", so Birg. Deshalb sei jetzt Aufklärung besonders wichtig. Die Fakten, die der Fachwelt seit 30 Jahren bekannt seien, müssten endlich von allen zur Kenntnis genommen werden.
Selbst wenn das jetzt geschehe, dürften wir allerdings nicht auf eine kurzfristige Lösung des Problems hoffen, führte Birg im "ZDF- Mittagmagazin" weiter aus. "Denn eine Lösung dieses Problems gibt es zu Lebzeiten der jetzt Handelnden nicht, wohl aber zu Lebzeiten der künftigen Generationen".
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