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Verbraucherschützer Holger Krawinkel im "ZDF-Mittagsmagazin": "Kompromiss zur Bahnprivatisierung ist gut und richtig"

Mainz (ots)

Die Pläne zur Teilprivatisierung der Deutschen Bahn
seien "ein temporärer Kompromiss", sagte Holger Krawinkel vom
Bundesverband der Verbraucherschützer am Dienstag, 9. November 2006,
im "ZDF- Mittagsmagazin. "Über kurz oder lang wird es auf eine
stärkere Teilung hinauslaufen. Einerseits wird es eine
Netzgesellschaft geben, die für das Netz zuständig ist. Andererseits
werden wohl der Güterverkehr, der Personenfernverkehr und der
Regionalverkehr stärker privatisiert werden", so Holger Krawinkel.
Der Kompromiss sei deshalb gut und richtig, weil er künftige
Weichenstellungen ermögliche.
Im Hinblick auf den Nahverkehr sei eine Verbesserung dann zu
erwarten, wenn der Netzzugang für alle neuen Anbieter besser
geregelt würde, so Krawinkel. Gut gelungen sei dieses Modell
beispielsweise in der Schweiz. Dort würden die anderen Anbieter an
der Fahrplangestaltung, dem Netzausbau und bei der Trassenvergabe
beteiligt.
Krawinkel zeigte sich darüber zufrieden: "Einerseits wird das Netz
so der privatwirtschaftlichen Rendite ein Stück weit entzogen. Das
heißt, es wird investiert, es gibt Sicherheit. Und der zweite Punkt:
Es steht auch den Konkurrenten ein Stück weit besser zur Verfügung,
als wenn es völlig in die Bahn integriert worden wäre." Das
entspreche der Forderung der Verbraucherschützer. Krawinkel begrüßte
auch, dass nicht nur das Netz, sondern auch die sogenannte
immaterielle Infrastruktur beim Bund bleibe, es also ein
einheitliches Kursbuch, einheitliche Fahrkartenschalter und -
automaten gebe.
"Dann wird es für die Kunden, das hoffe ich jedenfalls, auch einen
intensiveren Wettbewerb insbesondere beim Regionalverkehr geben. Im
Fernverkehr wird es sicherlich noch ein bisschen dauern, weil dann
natürlich auch hohe Investitionen erforderlich sind. Denn so ein ICE
ist relativ teuer, und den wird sich ein privater Anbieter
sicherlich nicht so schnell leisten können."

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