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Zur aktuellen Diskussion um die künftige Energiepolitik: Energieexperte Peters im "ZDF-Mittagsmagazin": "Wenn wir nicht bald losmarschieren, ist es zu spät!"

Mainz (ots)

Energieexperte Aribert Peters fordert, das Stromnetz
von der Produktion zu trennen: "Nur dann werden wir einen
vernünftigen Wettbewerb im Sinne der Verbraucher haben“, sagte der
Vorsitzende des Bundes der Energieverbraucher im "ZDF-Mittagsmagazin"
am Donnerstag, 15. Februar 2007. Dabei gehe es jedoch nicht um eine
Enteignung der Konzerne. "Die Konzerne sollen ihr Geld behalten, die
Netze sollen ja nicht entschädigungslos enteignet werden.“ Außerdem
sei das Netz ja zum großen Teil unter Berufung auf öffentliches
Interesse schon von privaten Eigentümern enteignet worden. Wer es
übernehme, mache eine gute Rendite.
"Die Stromkonzerne haben etwa 20 Milliarden pro Jahr für die Netze
verlangt, aber nur zwei Milliarden Euro investiert.“ Das sei ein
Geschäft, von dem sich die Konzerne nur ungern trennen würden.
Privatinvestoren würden sich danach "die Finger lecken". Daher werde
es kein Problem sein, jemanden zu finden, der die Netze
übernehme. "Es sollte vielleicht sogar die öffentliche Hand machen,
wie das in anderen Ländern auch der Fall ist“, regte Peters an. Das
Netz müsse neutralisiert werden, damit es für alle Wettbewerber
geöffnet werden könne. Das habe die EU gelernt, das müsse nun auch
Deutschland lernen. "Deutschland ist mit Frankreich hier noch der
Bremser auf dem EU-Zug“, kritisierte Peters.
Auf alternative Energien zu setzen, sei der einzig richtige Weg,
meinte Peters. "Denn wir wissen, dass die fossilen Energien schon in
wenigen Jahren nicht nur knapp, sondern auch entsprechend teuer
werden. Hier können uns nur die erneuerbaren Energien helfen.“
Mit Blick auf das angestrebte Ziel der EU-Kommission, beim
Energieverbrauch den Anteil an erneuerbaren Energien bis zum Jahr
2020 auf 20 Prozent zu erhöhen, sagte Peters: "Nur so können wir für
Verbraucher wirklich langfristig preiswerte Energie bereitstellen,
indem wir begreifen, Energie effizienter zu nutzen und eben auch
erneuerbare Energien einzusetzen“. Verschiedene Studien zeigten
interessante Perspektiven für den zukünftigen Energieverbrauch,
berichtete Peters. "Wenn wir nicht bald losmarschieren in diese
Richtung, ist es zu spät.“

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