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Capgemini

Unternehmen laufen sehenden Auges in die demografische Arbeitsmarkt-Falle
Bereitschaft ältere Mitarbeiter einzustellen ist gering
Firmen haben noch keinen akuten Handlungsdruck

Berlin (ots)

Unternehmen tun derzeit wenig, um erfahrene
Mitarbeiter im Unternehmen zu halten und einzusetzen. Und dies obwohl
ihnen die möglichen Auswirkungen des demografischen Wandels auf den 
Arbeitsmarkt bewusst sind. So das Kernergebnis einer aktuellen 
Umfrage der Management- und IT-Beratung Capgemini, unter 
Personalentscheidern, die vor der derzeitigen Diskussion des Themas 
abgeschlossen wurde. An der Studie nahmen 51 der 440 umsatzstärksten 
deutschen Unternehmen teil. "Gerade die Personaler sind sich des 
Problems des abnehmenden Arbeitskräftereservoirs bewusst. Außerhalb 
der Personalabteilung ist dies weniger der Fall", erläutert Sigmund 
Dawidowicz von Capgemini Consulting. Insgesamt haben die Unternehmen 
derzeit noch keine Probleme, Arbeitskräfte zu gewinnen (80 Prozent). 
Erst ab dem Jahr 2010 rechnet die Mehrheit der Befragten mit einem 
Mangel an Bewerbern. Sicherlich ein Grund, dass momentan auch die 
Bereitschaft, ältere Mitarbeiter einzustellen niedrig ist: 43 Prozent
sagen "gering" oder "sehr gering", immerhin 46 Prozent "mittel". Ganz
ähnlich die Ergebnisse einer breiteren Untersuchung von Capgemini mit
über 1.200 Teilnehmern aus dem Jahr 2005. Damals zogen 57 Prozent der
befragten Unternehmenschefs einen über 50-jährigen Bewerber für eine 
Neueinstellung überhaupt nicht in Erwägung.
Hohe Gehälter und starres Kündigungsrecht bemängelt
Die größten Hindernisse bei der Einstellung älterer Mitarbeiter 
sind das zu hohe Gehalt (51 Prozent Nennungen) und ein zu starres 
Kündigungsrecht (44 Prozent). An dritter Stelle wird die Tatsache 
genannt, dass ein jüngerer Mitarbeiter der Vorgesetzte wäre (42 
Prozent). Interessanterweise wünschen sich die Unternehmen aber vor 
allem gelockerte Kündigungsregelungen gefolgt von mehr Mobilität und 
Flexibilität seitens der Arbeitnehmer als Voraussetzung, um mehr 
ältere Mitarbeiter einzustellen (jeweils 46 Prozent). Ein geringerer 
Lohn steht erst an vierter Stelle (33 Prozent). Staatliche 
Unterstützung wie bei der Gesetzesinitiative 50 plus geplant, folgt 
erst sechster Stelle.
Mitarbeiterentwicklung noch wenig altersspezifisch ausgerichtet
Gerade mangelnde Flexibilität und -Mobilität werden denn auch 
generell als Schwäche älterer Mitarbeiter genannt. Punkten können 
diese hingegen mit Attributen wie Erfahrung, Loyalität und Disziplin.
"Die Silbergeneration stellt aus Sicht der Personalentscheider den 
genauen Gegenentwurf zu jungen Generation dar", so Dawidowicz. "Von 
daher sollten Unternehmen schauen, wie sie das Beste aus den 
Generationen verbinden können, so z.B. durch altersgemischte Teams 
oder Mentorenprogramme."
Derzeit findet kaum eine gezielte Weiterentwicklung der 
Fähigkeiten älterer Mitarbeiter in den Unternehmen statt. Über drei 
Viertel der Befragten erhöhen mit steigendem Lebensalter nicht das 
Fortbildungsangebot. Begründung: "ältere Mitarbeiter hätten bereits 
viel Erfahrung und Weiterbildung genossen", "kein Interesse seitens 
der betroffenen Mitarbeiter" - und zu einem geringen Teil - "die 
Investition lohne sich nicht mehr". Dies ist umso erstaunlicher als 
dass fast alle Befragten der Meinung sind, ältere Arbeitnehmer würden
von Weiterbildungsmaßnahmen profitieren. Immerhin haben einige 
Unternehmen bereits spezielle Entwicklungsprogramme für ältere 
Mitarbeiter aufgelegt und ein weiteres Drittel plant dies. "Gefahr 
erkannt. Das ist das positive Ergebnis unserer Untersuchung. Gefahr 
gebannt? Das sehen wir noch nicht. Theoretisch können 
Personalabteilungen schon heute eine solide demografische 
Mitarbeiterplanung vornehmen. Die Instrumente, um demografische 
Gefahrenherde zu finden, sind da, sie müssen nur angewendet werden. 
Und dazu wird die derzeitige Diskussion in den Medien und der 
Öffentlichkeit sicher beitragen", schlussfolgert Sigmund Dawidowicz.
Studie "Demografische Trends 2007 - Analyse und 
Handlungsempfehlungen" unter http://www.de.capgemini.com Studie 
"Wirtschaftsstimmung Sommer 2005", Kapitel Demografischer Wandel ab 
S. 30, unter http://www.de.capgemini.com

Pressekontakt:

Capgemini
Achim Schreiber
Neues Kranzler Eck
Kurfürstendamm 21
10719 Berlin

Tel.: 030/88703-731
E-Mail: achim.schreiber@capgemini.com

Original-Content von: Capgemini, übermittelt durch news aktuell

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