Ein Bundeswehrsoldat kehrt zurück ins Kosovo
ZDF-Dokumentation über Menschlichkeit am Rande des Krieges
Mainz (ots)
Eine menschliche Geschichte am Rande des Kosovo- Konflikts erzählt der Film "Der Soldat und das Baby" von Katharina und Konrad Herrmann, den das ZDF am Dienstag, 13. März 2007, 22.15 Uhr in seiner Dokumentarreihe "37°" ausstrahlt.
Im Mittelpunkt des Films steht der Bundeswehrsoldat Johann Eschen, stationiert in Aurich in Ostfriesland, der vor acht Jahren einer der ersten deutschen Soldaten war, die zur Friedenssicherung in den Kosovo abkommandiert wurden. Im Sommer 1999 erreicht seine Einheit ihren Einsatzort in der Nähe der Stadt Suvareka. In den abgelegenen Bergdörfern der Umgebung finden sie verwüstete Häuser und eine vom Krieg gezeichnete Bevölkerung vor. In dem kleinen, 1200 Meter hoch gelegenen Dorf Topilo, in dem serbische Soldaten alle Häuser gesprengt haben, liegt seit Tagen eine Frau in den Wehen. Die Geburt will nicht einsetzen. Eschen, selbst junger Familienvater, begreift den Ernst der Lage. Mit seinem Militärjeep bringt er die Gebärende ins Tal und rettet so Mutter und Kind das Leben. Sechs Monate später kehrt er mit seiner Truppe nach Deutschland zurück. Die Frage, was aus dem Kind geworden ist, hat ihn seither nicht mehr losgelassen.
2006 kehrt Eschen ins Kosovo zurück. Begleitet von einem "37°"- Filmteam, fliegt er mit einer Transall-Maschine in die Hauptstadt Pristina. Von dort fahren sie zusammen mit einem Übersetzer und einem bewaffneten Kollegen weiter nach Prizren und schließlich hinauf in die Berge nach Topilo. Die Suche nach dem Mädchen wird zu einer aufregenden Reise durch ein Land, von dem die Öffentlichkeit nur Kriegsbilder, Tote und Flüchtlinge kennt. Neben der persönlichen Geschichte des Johann Eschen erzählt der Film auch vom Alltag eines Landes "im Wartestand", ein Land, in dem 50 Prozent der Bevölkerung unter 30 Jahren sind. Es ist aber auch ein Land, das seit 1999 unter UN-Verwaltung steht, in einem Zustand zwischen Krieg und Frieden, und in dem noch immer 3700 Soldaten aus sieben Nationen, darunter 2300 aus Deutschland, für Sicherheit sorgen sollen.
"Der Soldat und das Baby" ist keine politische Dokumentation, sondern eine ganz persönliche, sehr emotionale "37°"-Geschichte über Menschlichkeit am Rande des Krieges.
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