Karin Dor in "Topas" - Interview mit der berühmten Schauspielerin
Unterföhring (ots)
Am 29. Oktober 2003 um 23:15 Uhr zeigt Kabel 1 Alfred Hitchcocks "Topas". Karin Dor spielt darin die hübsche Castro-Vertraute Juanita. Kabel 1 traf die berühmte Schauspielerin zu einem kurzen Interview.
Knüpften Sie mit "Topas" an Ihre Auftritte in Kriminalfilmen an oder war dieser Film etwas ganz anderes für Sie, eine Art neue Herausforderung?
KD: "Topas" war nicht vergleichbar mit den Filmen, die ich davor gemacht habe. Es ist auch kein üblicher Hitchcock-Film, er wollte hier alles anders machen als sonst. Das kam schon daher, weil die Vorlage für den Film kein Roman oder ein erfundenes Drehbuch war - Topas beruht ja auf Tatsachen.
Wie kamen Sie damals zu der Rolle?
KD: Ich erinnere mich noch genau: Die Dreharbeiten liefen schon, da rief mich morgens um 4 Uhr mein Agent aus den USA an und sagte: "Packen Sie sofort Ihren Koffer und kommen Sie hier vorbei - Hitchcock will Sie sehen!" Er hatte sich bereits viele Darstellerinnen angesehen und ich konnte gar nicht glauben, dass ausgerechnet ich die Rolle bekommen sollte, also packte ich nur einen kleinen Koffer. Als sich Hitchcock für mich entschied und ich sofort bleiben sollte, sagte ich: "Aber ich habe gar nichts zum Anziehen!" Er darauf: "Gehen Sie doch einkaufen und schicken Sie die Rechnung an Universal!" Das tat ich dann und blieb für die nächsten zwei Monate in den USA.
Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Alfred Hitchcock erlebt?
KD: Ich habe mich immer sehr gut mit ihm verstanden. Auf einer Pressekonferenz fragte ihn ein Journalist, warum er mich ausgewählt habe, ich sei doch gar nicht blond wie alle seine anderen Hauptdarstellerinnen. Darauf antwortete er: "She's inside blonde."Er meinte damit, ich hätte eine "saubere Ausstrahlung" - und das war es auch, was er an seinen blonden Darstellerinnen liebte. Er war eine absolute Respektsperson am Set, die Techniker nannten ihn "Sir" und es herrschte Totenstille beim Dreh. Die Kameraleute unterhielten sich nur per Handzeichen, um ihn nicht zu stören ....
Wie empfanden Sie seine Art, Filme zu machen?
KD: Ich bin ein Riesenfan von Alfred Hitchcock, ich war begeistert von seiner Akribie, seiner Phantasie und seiner exakten Vorbereitung: Er hat vor dem Dreh jeder Szene genau erzählt, wie jede Einstellung, ja wie der Fall eines Kleides auszusehen hatten.
Erinnern Sie sich an besondere Erlebnisse?
KD: Hitchcock liebte Wortspiele und Tricks - so hatte ich eine Szene, in der ich auf der Galerie bin und die Treppe hinunter kommen sollte. Ich stand im Schlafzimmer hinter einer Tür und konnte nicht wissen, wann ich wohin gehen sollte. Seine Anweisung für mich lautete: "Sie warten bis das Licht leuchtet und dann gehen Sie zu dem zu heiß gewaschenen Pullover!" Ich überlegte, was er wohl damit meinen könnte, bis ich plötzlich wusste, er meint den Schrank! ( "shrink" bedeutet eingehen, einlaufen, von dort musste die Assoziation zu Schrank gehen, Anm.d.Red.) Seine Bemerkung darauf: "I knew you would get it!" Ich freue mich noch heute, dass ich seine Sympathie gewinnen konnte und das war im Grunde nach einem Wortwechsel, an den ich mich noch gut erinnere: Es war sehr kalt am Set und ich fror. Also sagte ich: "Is it cold inside or is it only cold for me?" Er antwortete: "First: You are a cold hearted woman. Second: You are a frigid woman. And third: You'reeating too much icecream!" Ich konterte, dass ich zu den ersten beiden nicht äußere und sagte: "But I hate icecream", was übrigens nicht stimmte ...
Seitdem hatte ich seine Zuneigung gewonnen und wurde oft von ihm und seiner Frau zum Essen eingeladen, ich habe mich zauberhaft mit den beiden unterhalten!
Kabel 1 2003
Verwendung des Interviews oder Auszügen bei Sendehinweis frei.
Alfred Hitchcocks "Topas" - am Mittwoch, 29. Oktober 2003, 23:15 Uhr bei Kabel 1.
Bei Rückfragen: Kabel 1 Petra Fink Tel: 089-9507-2184
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