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Kabel Eins

"Die Stadt der Eisbären"
"K1 Extra" mit Christian Mürau
Ein Film von Matthias Benzing

Unterföhring (ots)

Jedes Jahr zu Winterbeginn treffen bei
Churchill, einer Kleinstadt im Nordosten Kanadas, Eisbären und
Menschen aufeinander. Ausgehungert nach dem Sommer warten die Bären
auf das Packeis, das sich Anfang November in der Hudson Bay bildet.
Nur dort können sie ihre Hauptnahrungsquelle, die Robben jagen. Auf
ihrem Weg aus der südlichen Region Richtung Norden bis zur Küste rund
um Cape Churchill kommen die etwa 1.200 Bären auch an bewohntem
Gebiet vorbei - eine bekannte aber gefährliche Situation für die
Bevölkerung von Churchill. Früher wurden in der Nähe der Stadt
regelmäßig Menschen von Bären angegriffen und getötet. Viele Tiere
wurden aus Notwehr erschossen. Heute wählt man sanftere Methoden.
Wildhüter der Manitoba Conservation haben mit dem "Polar Bear Alert
Programm" erreicht, dass sowohl die Menschen als auch die Bären
geschützt werden.
"K1 Extra" begleitet die Männer bei ihrer Arbeit in der
Kontrollzone, die sie rund um Churchill eingerichtet haben. In Fallen
fangen sie die Tiere, bevor sie der Stadt zu nahe kommen. Sollte ein
Bär trotzdem am Stadtrand auftauchen, wird er mit
Schreckschussmunition vertrieben. Problembären, die immer wieder etwa
auf der Müllkippe der Stadt nach Fressen suchen, werden mit einem
gezielten Schuss betäubt. Die nächsten Wochen verbringen sie im
Eisbärengefängnis. Dort hält man sie so lange fest, bis das Packeis
da ist. Mit dieser Maßnahme will man erreichen, dass die Bären die
Annäherung an Menschen in schlechter Erinnerung behalten und sich in
Zukunft fernhalten. In den meisten Fällen geht der Plan auf. Sollte
das Gefängnis voll sein, fliegen die Wildhüter die Bären mit dem
Hubschrauber Richtung Norden aus, wo sie nicht mehr in Kontakt mit
Menschen kommen können. Die Wildhüter bleiben so lange in ihrer Nähe,
bis die Narkose nachlässt. Sonst bestünde die Gefahr, dass die
wehrlosen Eisbären von ihren ausgehungerten Artgenossen gefressen
werden.
Doch die Bären-Invasion hat auch Vorteile für Churchill. Die
Bewohner leben gut von den vielen Touristen und Fotografen, die jedes
Jahr anreisen, um die wilden Eisbären aus nächster Nähe zu sehen. Mit
geländegängigen Spezialbussen werden die Besucher auf Tagesausflügen
direkt und sicher zu den Eisbären in die Tundra gebracht. Für die
Wildhüter stellt der Massentourismus eine zusätzliche Aufgabe dar,
denn viele Touristen unterschätzen in ihrer Begeisterung die Gefahr,
die von Eisbären ausgeht.
"K1 Extra": "Die Stadt der Eisbären", am Donnerstag, 6. November
2003, um 23:10 Uhr bei Kabel 1.
Bei Rückfragen:
Kabel 1
Kommunikation/PR
Dagmar Brandau  Kabel1.de
Tel.: 089/9507-2185   
www.Kabel1.com

Original-Content von: Kabel Eins, übermittelt durch news aktuell

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