Dialogorientiert und unternehmerisch Ex-Bertelsmann-Chef Dr. Manfred Fischer gestorben
Gütersloh/München (ots)
Der frühere Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann AG und langjährige Chef des Hamburger Druck- und Verlagshauses Gruner+Jahr, Dr. Manfred Fischer, ist am Samstag, 13. April, in München-Bogenhausen nach längerer schwerer Krankheit verstorben. Bertelsmann-Vorstandsvorsitzender Thomas Middelhoff betonte: "Manfred Fischer hat eine entscheidende Entwicklungsphase unseres Unternehmens in den 70er Jahren maßgeblich mitgeprägt und den Grundstein zu einer erfolgreichen Zeitschriftenarbeit bei Bertelsmann gelegt."
Der am 19. Juni 1933 in Finnentrop geborene und im sauerländischen Attendorn aufgewachsene Fischer war insgesamt 24 Jahre bei Bertelsmann tätig. Verantwortlich für Hauptverwaltung, Film, Fernsehen und Musik prägte der ehemalige Köhnlechner-Assistent und Leiter der Steuerabteilung die Strukturen von Bertelsmann wesentlich mit und wurde von Reinhard Mohn im Jahre 1972 nach Hamburg entsandt, als Bertelsmann seinen 25 %-Anteil an Gruner+Jahr auf 74,9 % aufstockte. Damit war die Übernahme der Management-Verantwortung verbunden.
Mit großer Liberalität, Einfühlsamkeit in die Eigenarten und Eigengesetzlichkeiten publizistischer Arbeit und einem dialog-orientierten Führungsstil hat Manfred Fischer das Haus Gruner+Jahr in knapp zehn Jahren zu neuer Blüte geführt. Verlegerisch und unternehmerisch hat er entscheidende Innovationen in Gang gesetzt. Unter seiner Verantwortung wurde zugleich Gruner-Druck in Itzehoe zu einer der größten und modernsten Tiefdruckereien Europas ausgebaut.
Fischers Leidenschaft galt auch dem Filmgeschäft und den USA, wo er oft weilte und gute, professionelle Verbindungen zu den Hollywood-Majors hatte, sowie den neuen elektronischen Medien, denn es zeichnete sich zu Beginn der 80er Jahre bereits ab, dass durch die Einführung moderner Technologien privatwirtschaftlich betriebenes Fernsehen ermöglicht würde.
Als Fischer am 1. Juli 1981 von Reinhard Mohn den Vorstandsvorsitz bei Bertelsmann übernahm und von Hamburg nach Gütersloh wechselte, war die Muttergesellschaft durch eine Zeit intensiver Expansion und Internationalisierung an einem Wendepunkt angelangt, der konsequente Konsolidierung, Bündelung der Kräfte und Fokussierung auf die Kerngeschäfte verlangte. Fischer schied Ende März 1983 aus dem Unternehmen aus. Es folgte ihm der damalige Leiter des Unternehmensbereichs Druck- und Industriebetriebe (heute: Arvato), Dr. Mark Wössner.
Fischer war dann vorübergehend für das Flugzeugbau-Unternehmen Dornier tätig, bevor Daimler Benz dort die Mehrheit übernahm und den Vorstandsvorsitz mit einem eigenen Manager besetzte.
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