CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Hüppe: Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion deckt Defizite bei Ecstasy-Prävention auf
Berlin (ots)
Die Drogenbeauftragte Christa Nickels nimmt Ankündigung ihres "umfassenden Präventionskonzeptes zu Ecstasy" zurück. Zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage "Gesundheitsschädigungen durch Ecstasy (MDMA) und Konsequenzen für Drogenforschung und -prävention" erklärt der Drogenpolitische Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hubert Hüppe MdB:
Wer jetzt nicht über die bekannt gewordenen Gefahren aufklärt, setzt die psychische und physische Gesundheit junger Menschen auf's Spiel. Obwohl die Drogenbeauftrage der rot-grüne Bundesregierung bereits im Juli 99 ein "umfassendes Präventionskonzept" zu Ecstasy angekündigt hatte, beantwortet sie gezielte Fragen der CDU/CSU-Fraktion nach gesundheitsschädigenden Wirkungen von Ecstasy nicht. Stattdessen verweist sie diese Fragen an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Nicht nachvollziehbar ist, daß die Bundesregierung erst die Kleine Anfrage zum Anlaß nimmt, die BzgA zu einer Prüfung der Häufung aktueller, alarmierender Studien zu beauftragen. Christa Nickels schreibt: "Eine abschließende Bewertung der Gesundheitsschädigung durch Ecstasy behält sich das Bundesinstitut nach gründlicher Auswertung der aktuellen, (...) in der kleinen Anfrage zitierten Literatur vor."
Die Ergebnisse einer Hamburger Studie zu Hirnschädigungen durch Ecstasy, die noch unter der alten Bundesregierung in Auftrag gegeben wurde, liegen offenbar ebenfalls vor, müssen aber erst noch "vertieft ausgewertet" werden.
Zur alarmierenden englischen Fallstudie, die den Konsum von Ecstasy (MDMA) mit Contergan-ähnlichen Mißbildungen bei Neugeborenen in Zusammenhang bringt, verliert die Drogenbeauftragte kein Wort.
Begrüßenswert ist lediglich, daß die Bundesregierung endlich auf eine differenziertere Haltung zu den früher - insbesondere von den Grünen - blauäugig geforderten Ecstasy-Schnelltests (Drug-Checking) geht, da dies "von den Jugendlichen als Aufmunterung zum Drogenkonsum missverstanden werden könnte".
Obwohl die Bundesregierung einräumt, daß eine "Konsumentengruppe mit exzessiven Gebrauchsmustern und psychischer Abhängigkeit" existiert, und mehr als 1% aller Jugendlichen die Droge mindestens zehn mal genommen haben, hält die Drogenbeauftragte aber offenbar das von ihr selbst angekündigte Präventionskonzept mittlerweile für überflüssig.
Die Fachleute sind einhellig der Meinung, daß dringend dem neuen Konsumentenprofil Rechnung getragen werden müsste: die Konsumenten von Ecstasy sind - anders als die intravenös Abhängigen - zumeist sozial und beruflich integriert und kämen nicht auf die Idee, eine herkömmliche Drogenberatungsstelle zu besuchen. Aufgrund dieser anderen Konsumentenstruktur, werden sie zumeist erst mittelbar durch psychiatrische Erkrankungen in der Versorgungspsychiatrie auffällig.
Auf die Frage nach der geringen Anzahl der auf Partydrogen spezialisierten Beratungsstellen antwortet Christa Nickels, daß dies "auch daran liege, daß die Suchtberatungs- und behandlungsstellen in Deutschland hochqualifizierte Einrichtungen darstellen, die kompetent mit allen Suchtproblemen umgehen können."
Der Bundesregierung liegen gravierende Hinweise auf Gesundheitsschädigungen durch Ecstasy vor. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion erwartet von der Bundesregierung, diese Hinweise endlich zur Kenntnis zu nehmen und gegebenenfalls rasch zu handeln.
Um überhaupt Prävention und Therapie rechtzeitig leisten zu können, müssen dringend neue Wege gesucht werden, mit den Ecstasy-Konsumenten in Kontakt zu kommen, bevor die Schädigungen so weit fortgeschritten sind, daß nur noch psychiatrische Behandlung helfen kann.
Der Text der Kleinen Anfrage und die Antwort der Bundesregierung sind im Büro Hüppe MdB, erhältlich.
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