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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Breuer: Nationale Alleingänge in der Rüstungspolitik schaden deutschen Interessen

Berlin (ots)

Zur Entscheidung über die neuen
Rüstungsexportrichtlinien im Bundeskabinett erklärt der
verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Paul
Breuer MdB:
Mit der heutigen Entscheidung über die neuen
Rüstungsexportrichtlinien durch das Bundeskabinett droht großer
Schaden für deutsche Interessen. Die schwammigen Formulierungen der
neuen Richtlinien sind keine ausreichende Grundlage für verlässliche
Exportentscheidungen. Die ersten Reaktionen rot-grüner Politiker
zeigen, wie tief der mühsam verkleisterte Riss in der Koalition ist.
Er wird wieder aufbrechen, wenn über die ersten Rüstungslieferungen
zu entscheiden ist.
Mit der Neufassung der Rüstungsexportrichtlinien durch Rot-Grün
sind die sowieso schon restriktiv gefassten deutschen Richtlinien
nochmals verschärft worden. Ein nationaler Alleingang in der
wichtigen Frage der Rüstungspolitik ist aber schädlich. Er wäre genau
das Gegenteil von der notwendigen Kooperation im Rahmen der
gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik sowie der europäischen
Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Bei aller Bedeutung der
Menschenrechte gerade in der europäischen Politik geht es auch um
andere wichtige europäische Werte wie Stabilität und
Bündnisfähigkeit.
Eine gemeinsame Sicherheitspolitik ist aber nur dann möglich, wenn
man bereit ist, auch in der Rüstungspolitik kooperativ zusammen zu
arbeiten. Mit dem heute beschlossenen Verbot des Verkaufs von
Rüstungsgütern auch über Dritte ist die Rüstungskooperation
Deutschlands mit Frankreich und anderen europäischen Partnern in
erheblicher Gefahr. Deutschland droht in die Isolation zu geraten.
Von Planungssicherheit für die Rüstungsindustrie kann mit den
neuen Richtlinien keine Rede sein. Dem Zufall für oder gegen eine
Rüstungsexportgenehmigung sind Tür und Tor geöffnet. Die schon in den
letzten Jahren erheblich zusammengeschmolzene Rüstungsindustrie wird
weitere Kernfähigkeiten auch mangels Exportperspektive einbüßen.
Technologische Kompetenz, Kooperationsfähigkeit und tausende von
Arbeitsplätzen in der Hochtechnologie werden aufs Spiel gesetzt und
drohen verloren zu gehen.
Deshalb fordere ich die Bundesregierung auf, ein langfristiges
Konzept zur Rüstungspolitik, einschließlich der
Rüstungsexportpolitik, vorzulegen. Nur auf der Basis einer
langfristigen und europäisch abgestimmten Konzeption ist es auch in
Zukunft möglich, deutsche Sicherheits- und Industrieinteressen
effektiv zu wahren. Dabei muss es das Ziel sein, die Arbeitsteilung
im Rüstungsbereich europäisch zu regeln und die geltenden
Vorschriften zu harmonisieren.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

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