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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Brähmig: Chancen des Deutschlandtourismus für neue Arbeitsplätze nutzen

Berlin (ots)

Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Tourismus der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus Brähmig MdB, erklärt nach einer
zweitägigen Klausurtagung der Arbeitsgruppe in Kiel:
Die Tourismuspolitiker der CDU/CSU-Bundestagsfraktion wollen den
Tourismusstandort Deutschland weiter stärken und eine effizientere
Vermarktung der deutschen Reise- und Urlaubsziele im In- und Ausland
erreichen. Die großen Chancen der besonders personalintensiven
Wachstumsbranche Tourismus bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
sollen konsequent genutzt werden. Wenn z.B. das gegenwärtige Defizit
in der deutschen Reiseverkehrsbilanz von über 50 Mrd. DM ausgeglichen
würde, d.h. unsere Bevölkerung deutlich mehr Urlaub im eigenen Land
statt im Ausland machen würde, könnten rein rechnerisch in der
deutschen Tourismuswirtschaft 500.000 neue Arbeitsplätze geschaffen
werden.
Die Unions-Arbeitsgruppe informierte sich auch in Gesprächen mit
Spitzenvertretern des Hotel- und Gaststättenverbandes
Schleswig-Holstein und der Industrie- und Handelskammer Kiel über die
aktuelle Situation der Tourismuswirtschaft. Dabei wurden die
Belastungen der Branche durch die Ökosteuer und die Neuregelung der
630-DM-Jobs, aber auch tourismuspolitische Versäumnisse der
schleswig-holsteinischen Landesregierung deutlich, der es
offensichtlich nicht gelungen ist, wettbewerbsfähige
Organisationsstrukturen zur Vermarktung zu schaffen. Zwar bietet die
Tourismusbranche im nördlichsten Bundesland 80.000
Vollzeitarbeitsplätze und sichert darüber hinaus indirekt ca. 200.000
weitere Arbeitsplätze, doch hinkt das Land dem allgemeinen positiven
Bundestrend im Tourismus hinterher und mußte in den ersten zehn
Monaten des letzten Jahres - als einziges Bundesland - sogar einen
leichten Rückgang bei den Übernachtungszahlen hinnehmen.
Kritisch setzten sich die Unionspolitiker mit den Auswirkungen der
Ökosteuer und Änderungen bei 630-DM-Jobs auseinander, die speziell
das Gastgewerbe nach wie vor massiv belasten, Arbeitsplätze
vernichten und die Existenz vieler kleiner und mittlerer Betriebe
bedrohen. So hat der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA)
eine durchschnittliche Nettomehrbelastung von jährlich mehr als
10.000 DM pro Betrieb durch die erste Stufe der Ökosteuer ermittelt,
da die höheren Energiekosten die Entlastungen bei den Lohnnebenkosten
deutlich übersteigen. Die nächsten Stufen der Ökosteuer werden diese
Situation noch weiter verschärfen. Die Folgen der 630-DM-Neuregelung
sind laut einer Umfrage des schleswig-holsteinischen Hotel- und
Gaststättenverbandes jährliche Zusatzkosten von fast 7.500 DM im
Personalbereich und beträchtlicher bürokratischer Mehraufwand, nicht
aber der von der Bundesregierung erhoffte Zuwachs an
sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen.
Die CDU/CSU-Tourismuspolitiker halten dagegen an ihrer Initiative
für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz für Beherbergungsleistungen
fest, wie er in fast allen anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen
Union bereits angewendet wird. Außerdem wollen wir mit einem höheren
Freibetrag bei der Besteuerung von Trinkgeldern zur besseren
Motivation der Mitarbeiter in der Gastronomie und damit zu einer
höheren Service- und Dienstleistungsbereitschaft beitragen. Auch wenn
SPD und Grüne - entgegen den SPD-Wahlversprechen und Ankündigungen
von Bundeswirtschaftsminister Müller - erst kürzlich entsprechende
Anträge im Bundestag abgelehnt haben, werden wir weiter dafür
kämpfen. Gegen den Widerstand der Regierungskoalition werden wir auch
die umfassende Aufarbeitung von Problemen bei der Nutzung und
Vergütung von Urheberrechten in der Tourismuswirtschaft weiter
vorantreiben. Und schließlich lassen wir nicht nach, auf eine
Erhöhung der Bundeszuwendung für die Deutsche Zentrale für Tourismus
(DZT) zu drängen, die im In- und Ausland für das Urlaubs- und
Reiseland Deutschland wirbt. Der Fehltritt der Bundesregierung, diese
beschäftigungswirksamen Mittel im Haushalt 2000 zu kürzen, während
wichtige Konkurrenzländer hier erheblich mehr investieren und ihre
Ausgaben weiter steigern, darf sich nicht wiederholen. Die
wesentlichen Forderungen der CDU/CSU im "12 Punkte-Sofortprogramm zur
Sicherung und zum Ausbau des Tourismusstandorts Deutschland" haben
auch volle Gültigkeit im Jahr 2000. Um die große Bedeutung des
Tourismus für die Gesamtwirtschaft zu verdeutlichen und endlich den
Weg für die notwendigen Diskussionen zu dieser "Leitökonomie des 21.
Jahrhunderts" in Wirtschaft und Gesellschaft zu ebnen, fordern wir
die Bundesregierung auf, das Jahr 2001 zum "Jahr des Tourismus"
auszurufen.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

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