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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Müller: Schröder soll Kabelverkauf einfordern

Berlin (ots)

Zur Eröffnung der Berliner Repräsentanz der
Deutschen Telekom AG am Freitag, den 11. Februar 2000 durch
Bundeskanzler Gerhard Schröder erklärt der Berichterstatter für Post
-und Telekommunikation der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Elmar Müller
MdB:
Der Kanzler wird diese Eröffnungsfeier zum Anlass nehmen, um
voller Stolz auf die positive Bilanz des deutschen
Telekommunikationsmarktes seit der sogenannten Postreform II
(Privatisierung) hinzuweisen. Er kann das aber nur, wenn er sein
eigenes Abstimmungsverhalten im Jahr 1994 verdrängt. Denn in der
entscheidenden Sitzung des Bundesrates hatten im Juli 1994 lediglich
zwei von sechzehn Ministerpräsidenten gegen die Privatisierung der
Deutschen Telekom gestimmt: Es waren die damaligen
Ministerpräsidenten Hessens, Hans Eichel, und Niedersachsens, Gerhard
Schröder!
Heute haben in Deutschland 252 Unternehmen eine Netz  oder
Sprachtelefondienst-Lizenz. Auf der Grundlage eigener Teilnehmernetze
bieten derzeit ca. 40 Lizenznehmer neben der Deutschen Telekom einen
Direktanschluß zum Kunden an. Bei den neuen Wettbewerbern -
einschließlich der im Segment Breitbandkabel Tätigen - waren zu
Beginn dieses Jahres über 50.000 Mitarbeiter beschäftigt. Hinzu
treten indirekte Beschäftigungseffekte u.a. bei Online- und
Internetdiensten sowie im elektronischen Handel. Seit der
vollständigen Liberalisierung des Sprachtelefondienstes, ebenfalls
durch die damalige Regierung Kohl auf den Weg gebracht, sind die
Preise für Ferngespräche als Folge des einsetzenden Wettbewerbs je
nach Verkehrszeit um bis zu 85 % gesunken.
Sollte nun auch der Kanzler das Thema Telekommunikation als
Wettbewerbsmarkt entdecken, dann kann er anläßlich der
Einweihungsfeierlichkeiten bei der DTAG ein deutliches Zeichen
setzen. Er kann als Mehrheitsaktionär die DTAG unmissverständlich
dazu auffordern, mit der Veräußerung des Breitbandkabelnetzes endlich
Ernst zu machen.
Der Hinweis auf ein mögliches Steuergeschenk durch die
Bundesregierung durch den steuerfreien Verkauf der Kabelbeteiligung
ist lediglich ein willkommenes Argument zur neuerlichen Verzögerung.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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