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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Grill: Das Ziel ist richtig, der Weg ist falsch

Berlin (ots)

Zur abschließenden Beratung des Gesetzes zur
Förderung der Erneuerbaren Energien und zur 1. Lesung des
Vorschaltgesetzes zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung erklärt der
energiepolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Kurt-Dieter Grill MdB:
Das Ziel einer Verdoppelung des Anteils der Erneuerbaren Energien
ist nicht strittig. Die CDU/CSU hat vor der Wahl diese Aussage
gemacht und hat auch keinen Grund, davon abzurücken. Diese Aussage
macht deutlich, dass wir den erfolgreichen Weg unserer Politik, mit
der wir Weltmeister in der installierten Windkraftleistung geworden
sind, fortsetzen wollen. Das EEG von Bündnis 90/ Die Grünen und der
SPD ist also keine Wende in der Energiepolitik, sondern die
Fortsetzung "des erfolgreichsten Gesetzes zur Förderung Erneuerbarer
Energien" (Zitat: Michaele Hustedt MdB, Bündnis 90/Die Grünen).
Mit der Übereinstimmung in der Zielsetzung ist allerdings der
Vorrat an Gemeinsamkeiten aufgebraucht. Die Regierungsfraktionen
verabschieden heute ein Gesetz in 2. und 3. Lesung, für das im
federführenden Ausschuss eine Beratungszeit von ca. 20 Minuten zur
Verfügung stand. Während die Vertreter der Koalition außerhalb des
Parlamentes ständig den Konsens einfordern, werden hier
Gesetzesvorlagen durchgepeitscht, um vollendete Tatsachen zu schaffen
- Konfrontation statt Konsens. Aus diesem Grund sieht die CDU/CSU
wenig Sinn, im Energiedialog des Bundeswirtschaftsministers zu
verbleiben, wenn die Mehrheit des Bundestages doch nur tut, was sie
will und die SPD dem Bundeswirtschaftsminister die Unterstützung
versagt. Die entscheidenden Unterschiede zwischen CDU/CSU und SPD -
Bündnis90/ Die Grünen sind darüber hinaus folgende:
Weder Erneuerbare Energien noch Kraft-Wärme-Kopplung sind in der
Lage, bis 2020 die Kernenergie in der Grundlast zu ersetzen.
Erneuerbare Energien sind eher additiv als alternativ zu sehen.
Langfristig betrachtet brauchen wir sie, weil die Vorherrschaft der
fossilen Energien durch die Vorherrschaft der Erneuerbaren abgelöst
werden muss, weil so ein Schuh daraus wird, die Verpflichtung von Rio
zur Klimapolitik einzulösen.
Wir wollen die Erneuerbaren Energien und ihre Finanzierung nicht
vom Marktgeschehen abkoppeln, ökonomische und technologische
Effizienzsteigerungen müssen im Interesse von Wettbewerbsfähigkeit,
sinkender Subventionszahlungen und Absenkung der Stoffeinsätze im
Sinne der Nachhaltigkeit auf der Tagesordnung bleiben.
Andere Technologien, wie z.B. die Brennstoffzelle, müssen einen
größeren Anteil übernehmen. Erneuerbare Energien sind nicht nur eine
Frage der Stromerzeugung sondern auch nutzbar für Wärme und
Mobilität.
Die KWK-Förderung muss problemorientiert und nicht
eigentümerorientiert erfolgen.
Die jetzige Zeit des Umbruchs als Folge des Wettbewerbs kann nicht
die Muster für die mittel- und langfristige Gestaltung liefern.
Um endlich die Auseinandersetzung mit der EU aber auch zwischen
dem Bundeswirtschaftsminister Müller und der Koalition über den
Beihilfecharakter zu beenden, brauchen wir eine europaweite Regelung
der Förderung, die nationale Wege hinreichend absichert.
Die Finanzierung muss aus dem Staatshaushalt kommen und nicht
Verbraucher und Wirtschaft belasten und Arbeitsplätze gefährden. Nur
ca. 50 % der Ökosteuer gehen in die Rente. 10 - 15 Mrd. DM etwa
stehen dem Haushalt zur Verfügung. Auch Einnahmen aus der Besteuerung
der Rücklagen aus der Kernenergie können herangezogen werden. Eine
Haushaltsfinanzierung würde verfassungsrechtliche Probleme des
Ausgleichs lösen und zugleich wettbewerbsneutral sein.
Wir bieten Bündnis 90/Die Grünen und der SPD an, dass wir im
Parlament nach einem an diesen Prinzipien orientierten Weg suchen,
die Verdoppelung des Anteils der Erneuerbaren Energien zu
finanzieren, mit weniger Geld mehr zu fördern und die Energie- und
Klimapolitik stabil über Legislaturperioden hinaus zu gestalten. Wer
Energiekonsens fordert, erreicht ihn nur, wenn er seine Entscheidung
nicht zum einzig richtigen Weg erklärt.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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