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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Lamers: Horst Köhler eine gute Wahl für IWF-Chefposten

Berlin (ots)

Zur Kandidatendebatte für den IWF-Chefposten
erklärt der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Karl Lamers MdB:
Bereits zum dritten Mal hat die Bundesregierung in der
Personalpolitik auf internationaler Ebene geschlampt. Nach dem
öffentlichen Gerangel und koalitionsinternen Postengeschacher bei der
Benennung der deutschen EU-Kommissare sowie dem "Wegloben" des
erfolglosen Kanzleramtsministers Hombach auf den wichtigen Posten des
Koordinators für den Stabilitätspakt Südosteuropa, hat die Regierung
Schröder/ Fischer erneut ihre Unprofessionalität in internationalen
Personalfragen bewiesen. Kandidaten werden öffentlich präsentiert,
ohne dass die Bundesregierung zuvor eine Abstimmung mit den
internationalen Partnern Deutschlands für nötig erachtet. Schröder
zerschlägt gerade auf dem sensiblen Feld der Personalpolitik unnötig
außenpolitisches Porzellan. Deutschlands Interessen und Ansehen
werden so beschädigt. Die personalpolitischen Schlampereien dürfen
nicht zur Regeln werden.
Caio Koch-Weser ist durch die schlechte, unprofessionelle
Personalpolitik der Regierung Schröder beschädigt und öffentlich
desavouiert worden. Auch ist die außenpolitische Kopflosigkeit
Schröders hervorzuheben, der noch an der Kandidatur Koch-Wesers
festhielt, als diese bereits nicht mehr durchsetzbar war.
Vor der Ankündigung der Kandidatur Koch-Wesers war nicht einmal
auf europäischer Ebene Einigkeit herbeigeführt worden, wie das lange
Zögern Frankreichs und Großbritanniens sich hinter den deutschen
Kandidaten zu stellen gezeigt hatte. Koch-Weser konnte selbst in der
EU nicht überzeugen. Er besitzt zwar durch seine Tätigkeit in der
Weltbank internationale Erfahrung, ihm fehlt aber die nötige
Reputation in finanz- und währungspolitischen Fragen, die gerade für
den IWF-Chefposten besonders wichtig ist. Zudem wurde - nicht allein
in den USA - das fehlende politische Gewicht Koch-Wesers beklagt.
Der nun vorgeschlagene Horst Köhler wäre eine gute Wahl für den
Chefposten des IWF. Er besitzt die nötige langjährige
finanzpolitische und internationale Erfahrung für das wichtige Amt:
Als langjähriger Staatssekretär im Bundesfinanzministerium und als
Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in
London gilt er als angesehener Fachmann. Er hat sich bei der
Schaffung der Europäischen Währungsunion bleibende Verdienste
erworben und verfügt über große politische Erfahrung.
In diesem Zusammenhang stellt sich aber auch grundsätzlich die
Frage nach der Qualifizierung deutscher Kandidaten für internationale
Spitzenposten. Die mangelnde Anerkennung der deutschen universitären
Ausbildung im Ausland zeigt, dass hier Abhilfe geschaffen werden
muss. Deutschland gibt zu wenig Geld für die Ausbildung einer
international verwendbaren und angesehen "Elite" in Politik,
Verwaltung und Wirtschaft aus.

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