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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Brähmig: Arbeitsplatzmaschine Tourismus richtig unter Dampf setzen

Berlin (ots)

Zur Internationalen Tourismus-Börse (ITB) vom 11. -
15 März 2000 in Berlin erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe
Tourismus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus Brähmig MdB:
Die Internationale Tourismus-Börse (ITB) in Berlin ist in den
nächsten Tagen das touristische Schaufenster der Welt. Besucher,
Anbieter und Aussteller sind in der neuen Bundeshauptstadt herzlich
willkommen. Trotz der Euphorie vieler Anbieter, dem Zauberwort
E-Commerce und dem gegenwärtigen Trend zum Deutschlandurlaub kommt
die arbeitsplatzintensive Wachstumsbranche Tourismus aber nicht
richtig in Fahrt, weil die steigende Ökosteuer, unerträglich hohe
Benzinpreise, die kontraproduktive Neuregelung der 630 DM-Jobs, die
unzureichende Vermarktung des Tourismusstandortes Deutschland im In-
und Ausland sowie die Verhinderung steuerlicher Erleichterungen für
die Hotellerie die Schaffung neuer Arbeitsplätze ausbremsen. Deshalb
fordern die Tourismuspolitiker der CDU/CSU-Bundestagsfraktion von der
rot-grünen Bundesregierung weiterhin dringend überfällige Korrekturen
in der Steuer-, Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Verkehrspolitik. Die
Bundesregierung muss endlich vom Bremserhäuschen auf die Lokomotive
umsteigen und die Branche richtig unter Dampf setzen.
Einen kräftigen Anschub für Deutschlandreisen erwarten wir auch
von der Weltausstellung EXPO 2000, die sichtbar in Schwung gekommen
ist. Deutschland kann hier die einzigartige Chance nutzen, sich in
der ganzen Welt nachhaltig als attraktives Reise- und Urlaubsland zu
präsentieren. Nachdem wichtige Anregungen der
CDU/CSU-Tourismuspolitiker zur Vermarktung aufgegriffen wurden,
scheinen EXPO-Gästen nun endlich kundenfreundliche
Buchungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stehen. Schon jetzt muss auch
die touristische Nachbereitung der EXPO für das nächste Jahr
beginnen. Und wir werden bei der Bundesregierung mit unserer
Forderung nicht locker lassen, das Jahr 2001 zum "Jahr des
Deutschlandtourismus" auszurufen, um die große Bedeutung des
Tourismus für unsere Gesamtwirtschaft zu verdeutlichen und die
notwendigen Diskussionen in unserer Wirtschaft und Gesellschaft
voranzubringen.
Die jetzt vorliegenden Zahlen zur Tourismusentwicklung im letzten
Jahr zeigen eindrucksvoll die große wirtschaftliche Bedeutung der
Wachstumsbranche Tourismus: mit 308 Mio. Übernachtungen erzielte die
deutsche Tourismuswirtschaft einen Zuwachs von 4,6% gegenüber dem
Vorjahr, die Einnahmen von ausländischen Gästen in Deutschland
stiegen um fast 6% auf 30,6 Mrd. DM. Doch betrugen die Ausgaben der
Deutschen bei Auslandsreisen mit 87,6 Mrd. DM fast das Dreifache, ist
der Abstand weiter gestiegen. Mit einem Abbau dieses
Reiseverkehrsbilanzdefizits von 57 Mrd. DM durch deutlich mehr
Urlaubsreisen unserer Bevölkerung im eigenen Land - insbesondere in
der Vor- und Nachsaison - könnten in der deutschen
Tourismuswirtschaft 500.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Ziel unserer Tourismuspolitik ist es auch, ein qualitatives und
nicht ein quantitatives Wachstum zu erreichen, d.h. vor allem die
Fremdenverkehrsintensität und die Bettenauslastung zu erhöhen. Zur
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der vorwiegend kleinen und
mittleren Anbieter gegenüber der ausländischen Konkurrenz setzt sich
die CDU/CSU insbesondere für folgende Punkte ein:
- den Abbau von Bürokratie und Regulierungen,
   - den Abbau von Wettbewerbsbehinderungen innerhalb der 
     Europäischen Union, insbesondere bei den gastgewerblichen 
     Mehrwertsteuersätzen,
   - einen höheren Freibetrag bei der Trinkgeldbesteuerung zur 
     Erhöhung der Service- und Dienstleistungsbereitschaft,
   - eine nachhaltige Entlastung der Unternehmen bei Steuern und
     Abgaben,
   - verbesserte Rahmenbedingungen für Existenzgründer,
   - Unterstützung der Leistungsanbieter bei der Erstellung 
     nachfragegerechter Angebote,
   - einen erleichterten Marktzugang für mittelständische
     Tourismusunternehmen,
   - mehr Schlagkraft von Werbung und Marketing für Urlaub und Reisen
in Deutschland, vor allem durch eine finanzielle Stärkung der 
     Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), die ein
     Mehrjahresprogramm mit  
     verlässlicher Finanzierung braucht und den Ausgaben der
     europäischen 
     Konkurrenzländer nicht unterlegen sein darf,
   - den Neuzuschnitt der touristischen Landkarte Deutschlands, 
     die sich nicht mehr nur an Grenzen von Landkreisen und 
     Bundesländern orientieren darf, sondern sich von derzeit 126 
     statistischen Erfassungsgebieten hin zu nicht mehr als 30-50 
     innovativen Tourismusregionen entwickeln muss,
   - den Schutz mittelständischer Reisebüros und Reiseveranstalter 
     vor marktbeherrschender Konzentration, u.a. durch die weitere 
     kritische Prüfung der wettbewerbsfeindlichen Bindungsmechanismen
     von Bonusprogrammen und Allianzen von Fluggesellschaften,
   - eine schnellstmögliche Verbesserung der Grundlagen für die 
     Tourismusstatistik,
   - die jährliche Erstellung eines Tourismusberichts der
     Bundesregierung 
     mit fundiertem und umfassenden Zahlenmaterial,
   - einen speziell für den Tourismus zuständigen Staatssekretär 
     bei der Bundesregierung
Die rot-grüne Bundesregierung betrachtet die Tourismuspolitik
nicht ganzheitlich, sondern immer stärker buchhalterisch und
fiskalisch. Dies ist der falsche Ansatz. Schnelles Handeln für eine
intelligente und innovative Verbesserung der Rahmenbedingungen für
den Tourismusstandort Deutschland ist dringend notwendig. Einer
entsprechenden konstruktiven Zusammenarbeit mit der Regierung werden
wir uns nicht verschließen.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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