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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Fischer/Blank/Sebastian:Brandstifter statt Feuerwehr

Berlin (ots)

Der verkehrspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dirk Fischer (Hamburg) MdB, und die
Berichterstatter für die Verkehrsinfrastruktur, Renate Blank MdB, und
den Güterkraftverkehr, Wilhelm Josef Sebastian MdB, erklären zur
Aussprache im Verkehrs- und Bauausschuss mit Verkehrsminister Klimmt
zu seinen jüngsten Ideen für ein weiteres
Verkehrsinfrastrukturprogramm:
Im Güterkraftverkehrsgewerbe brennt's wirklich, das hat der
Präsident des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und
Entsorgung (BGL), Hermann Grewer, bei einem Spitzentreffen mit
Kanzleramtsminister Steinmeier deutlich gemacht. Erhebliche
Steuermehrbelastungen, insbesondere durch die mehrstufige Öko-Steuer,
ohne entsprechende Kompensation bei den Lohnnebenkosten bringen eine
Vielzahl der deutschen Transportunternehmen in extreme Existenznöte
und gefährden damit rd. 20000 Arbeitsplätze für LKW-Fahrer.
Kanzleramtsminister Steinmeier signalisierte Verständnis und
versprach, konkrete politische Handlungsmöglichkeiten auszuloten.
Die Realität ist, wie bei Rot-Grün schon Regel, eine andere.
Verkehrsminister Klimmt betätigt sich als Brandstifter statt als
Feuerwehr. Er will das LKW-Gewerbe zusätzlich mit einer rd.
fünffachen Anhebung der Straßenbenutzungsgebühr belasten, in
Anlehnung an die Empfehlungen der Pällmann-Kommission. Seine
diesbezüglichen Vorstellungen hat er am 22. März im Ausschuss für
Verkehr, Bau- und Wohnungswesen des Deutschen Bundestages
vorgetragen.
25 Pfennig Maut pro Fahrzeug-Kilometer sollen 4 Mrd. DM
zusätzliche Jahreseinnahmen erbringen. Davon fließen 1,5 Mrd. DM als
Vorab-Abzug in die Kasse des Finanzministers. 1,5 Mrd. DM sollen zur
Finanzierung des sogenannten "Anti-Stau-Programms" dienen, das sich
bei näherem Hinsehen aber als Investitions-Verzögerungs-Programm
entpuppt, denn Mittel, die in den Jahren 1999 bis 2002 im
Investitionsprogramm allein im Straßenbau in einer Höhe von rd. 5
Mrd. DM gestrichen wurden, sollen jetzt in den Jahren 2003 bis 2007
in deutlich geringerem Umfang eingesetzt werden. Von den jährlich 1,5
Mrd. DM in diesen fünf Jahren erhält die Straße lediglich 750 Mio DM,
das ist weniger, als der Güterkraftverkehr derzeit bereits über die
Vignette für die Benutzung der deutschen Autobahnen zahlt. Die zweite
Hälfte soll Unterhaltungsrückstände bei Schiene und Wasserstraße
finanzieren.
Bei allem Verständnis für die Notwendigkeit von
Anti-Stau-Maßnahmen bei der Straße und dringend nötigen
Unterhaltungs- und Ausbaumaßnahmen bei Schiene und Wasserstraße:
Lediglich 1/3 der Einnahmen aus der neuen nutzungsabhängigen
Lkw-Gebühr für Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur sind eine
völlig falsche Verteilung und die Verschiebung auf den Zeitraum 2003
bis 2007 realitätsfremd. Zu denken gibt auch, dass die Einlösung des
Versprechens für mehr Geld in die Verkehrsinfrastruktur auf die Zeit
nach der nächsten Bundestagswahl verschoben wird, somit dem
Wählerurteil entzogen wird.
25 Pfennig LKW-Gebühr pro Fahrzeugkilometer, so wie die
Pällmann-Kommission es vorgeschlagen hat, sind zu viel. Das gibt
selbst Verkehrsminister Klimmt zu. Festlegen auf einen deutlich
geringeren Satz will er sich aber nicht. Das kann er auch nicht, denn
die erwartete 4 Mrd. DM-Einnahme ist ja bereits zu 3/4 verausgabt. Er
hat also lediglich einen theoretischen Spielraum von 1 Mrd. DM, das
entspricht etwa 6 Pfennig pro Fahrzeugkilometer. Diese 1 Mrd. DM hat
sein Koalitionspartner von den Grünen allerdings schon fest verplant,
natürlich nicht für Straßenbau. Hinzu kommt, dass der Sachaufwand für
die Einführung der elektronischen Erhebung der LKW-Gebühr in Höhe von
rd. 600 Mio DM umgelegt werden muss, sich damit der Spielraum weiter
verkleinert. Fazit: Unter 20 Pfennig pro Fahrzeugkilometer wird die
neue Gebühr wohl kaum liegen können. Ohne eine Kompensation an
anderer Stelle ist diese zusätzlich Belastung für das deutsche
Güterkraftverkehrsgewerbe untragbar.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat die Bundesregierung zur
Auskunft aufgefordert, wie ihr Konzept für eine Neuordnung der
Verkehrssteuern und ihrer Aufteilung bei den vorgesehenen Änderungen
im System der Verkehrswegefinanzierung lautet und welche
Kompensationsmöglichkeiten genutzt und wie die Harmonisierung im
Wettbewerb weiter gefördert werden sollen.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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