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Böhmer: Riester steht mit seinen Rentenvorschlägen im Abseits

Berlin (ots)

Zu der Kritik der Bundesversicherungsanstalt für
Angestellte (BfA) an den Rentenvorschlägen von Arbeitsminister
Riester äußert sich die stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Maria Böhmer MdB:
Walter Riester steht mit seinen Vorschlägen zur Reform des
Rentensystems im Abseits. Die Union ist heftigst von SPD und
Bundesregierung für ihre Kritik an den Riesterplänen unter Beschuss
genommen worden. Der Vorwurf, die Union wolle die Rentner und
Rentnerinnen in Deutschland verunsichern, machte die Runde. Wie
haltlos und unsachlich diese Vorwürfe waren, zeigt sich heute
deutlich:  Nach der vernichtenden Kritik des VDR vor einigen Wochen
lässt nun auch die BfA kein gutes Haar an den Vorschlägen von
Riester. Union, VDR und BfA treibt die Sorge um, die Bevölkerung in
Deutschland könne das Vertrauen in die Rente verlieren. Insbesondere
die Frauen werden durch die Vorschläge getroffen. Walter Riester
leistet hierzu ganze Arbeit:
Sündenfall 1: Von der Abkopplung der Rentenerhöhung von den
Nettolöhnen und der Kopplung an die Inflation für die Dauer von zwei
Jahren ging ein fatales Signal aus: Die Bundesregierung greift in die
Rentenleistungen nach Gutsherrenart ein. Verlässlichkeit ist zum
Unwort verkommen. Diese Rente nach Inflationsausgleich trifft Frauen
härter als Männer. Denn Frauen haben wesentlich kürzere
Rentenbeitragszeiten und geringere Anwartschaften als Männer. Ihre
Durchschnittsrente beträgt heute rund 830 DM West (1100 DM Ost). Jede
Mark weniger ist ein doppelter Verlust.
Sündenfall 2: Schon plant Riester einen zweiten Sündenfall. In
diesem Jahr gibt es nur einen Kaufkraftausgleich für alle Rentner und
Rentnerinnen in Höhe der Inflation des letzten Jahres. Dies bedeutet:
Anstatt der tatsächlichen Preissteigerung von 1,8 % gewährt Riester
nur 0, 6 % mehr Rente. Auch das führt zu einem deutlichen Minus für
die Rentnerinnen.
Sündenfall 3: Mit der bedürftigkeitsorientierten Grundsicherung
begeht Riester seine dritte Untat. Die Einführung dieser
Grundsicherung gauckelt Frauen mit niedrigen eigenen Rentenansprüchen
vor, dass sie mit einer höheren Alterssicherung rechnen könnten.
Diese Erwartung wird sich für viele Frauen bei der
Bedürftigkeitsprüfung in Luft auflösen. Nur 1,3 % der Altersgruppe ab
65 Jahre bezieht Sozialhilfe.
Sündenfall 4: Versicherte, die Kinder unter zehn Jahren erzogen
und 35 Versicherungsjahre haben, sollen eine Rente nach
Mindesteinkommen erhalten. Welche Frau kann aber heute auf 35
Versicherungsjahre zurückblicken? Drei-Viertel der Frauen haben
weniger als 35 rentenrechtlich relevante Jahre vorzuweisen. Gut ein
Fünftel der Renten an Frauen auf beruht sogar auf weniger als 15
Versicherungsjahren.
Sündenfall 5: Mit der geplanten Anrechnung aller Einkommen bei der
Witwenrente geht der Anreiz verloren, privat Vorsorge für das Alter
zu leisten. Volle Einkommensanrechnung und das Ziel "freiwillige
private Altersvorsorge" stehen in eklatantem Widerspruch zueinander.
Wer mehr spart, kriegt als "Belohnung" auch noch weniger Witwenrente!
Walter Riester ist vor der Wahl mit großen Versprechungen
angetreten: Die eigenständige Alterssicherung von Frauen sollte sich
maßgeblich verbessern. Im Ergebnis ist Walter Riester nun aber drauf
und dran, das Rentensystem in Grund und Boden zu reformieren. Eine
wirkliche Verbesserung für Frauen ist nicht in Sicht. So kann es
nicht weitergehen. Riester muss seine Bereitschaft belegen, die
eigenständige Alterssicherung von Frauen wirklich verbessern zu
wollen. Hierzu muss er handfeste und realisierbare Vorschläge
einzubringen. Diese Vorschläge dürfen aber nicht nur einer kleinen
Gruppe von Frauen zugute kommen. Die Vorschläge müssen für alle
Frauen von Nutzen sein und zur Geschlechtergerechtigkeit in der Rente
zwischen Frau und Mann führen.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

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