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Reiche: Berufsbildungsbericht 2000 verkennt die Probleme der neuen Länder
Berlin (ots)
Zum gestern im Bundesabinett verabschiedeten Berufsbildungsbericht 2000 erklärt die Stellvertetende Vorsitzende der AG Neue Länder, Katherina Reiche MdB:
Die Bundesregierung hat im Berufsbildungsbericht festgestellt, dass das größte Defizit bei der Vermittlung von betrieblichen Ausbildungsplätzen in den neuen Bundesländern liegt. Als Grund wird von Ministerin Bulmahn eine mangelnde Koordination der Ausbildungsplatzförderung angegeben. Frau Bulmahn verschweigt aber, dass diese Probleme durch eine verfehlte Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung mitverursacht werden.
Dabei sorgt vor allem das Programm JUMP für ein uneffektives und teures Nebeneinander verschiedener staatlicher Programme. Mit viel Geld werden Jugendliche aus zukunftsträchtigen Programmen der Länder abgeworben, besuchen kurzsichtige Nachqualifizierungs-maßnahmen von JUMP, um dann ohne Perspektive und ohne Berufsabschluss zurückzubleiben. Bei JUMP haben die Jugendlichen einfach mehr Geld in der Tasche. Dafür erwerben sie in der Regel keine Zukunftsperspektive.
Beispielhafte Zahlen für das Land Brandenburg belegen den Fehlschlag von JUMP in den neuen Ländern: weniger als 10% der Jugendlichen konnten in eine reguläre Ausbildung vermittelt werden. Über 60% nehmen an ABM-Maßnahmen oder kurzfristigen Trainings- und Nachqualifizierungsmaßnahmen teil. 20% brachen die Teilnahme an JUMP vorzeitig ab.
JUMP hat zwar eine um rund 100.000 Jugendliche geschönte Arbeitslosenstatistik zur Folge, aber nicht die beabsichtigte positive Wirkung auf den Arbeits- und Ausbildungsmarkt.
Zur Verbesserung des Programms ist es dringend notwendig:
Das Programm eindeutig auf den ersten Arbeits- und Ausbildungsmarkt auszurichten, um den Jugendlichen tatsächliche Zukunftsperspektiven zu eröffnen.
Die Koordinierung der verschiedenen staatlichen Ausbildungs-programmen des Bundes und der Länder zu verbessern, um Dopplungen in Zukunft zu vermeiden.
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