CDU/CSU Bundestagsfraktion
Riegert: Schilys späte Einsicht
Berlin (ots)
Der sportpolitische Sprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Klaus Riegert MdB, erklärt zu Schilys Umkehr in der Dopingbekämpfung:
Schily scheint lernfähig zu sein. Er hat klein beigegeben. Die von ihm gegen den Rat aller Rechtsexperten geforderte zweijährige Mindeststrafe für das erste Dopingvergehen mußte er zurückziehen. Die Richtlinien für die internationale Dopingagentur bestimmt nicht Schily, sondern das IOC. Auch bei der sekundären Frage des Standortes mußte Schily einlenken. Schily war schlecht beraten, die Sportminister Europas in Paderborn auf seine Linie einzuschwören, die sachlich nicht haltbar war. Er hat an Glaubwürdigkeit eingebüßt und die Position Deutschlands im internationalen Bereich geschwächt. Er hätte wissen müssen, daß der Sport sich nicht dem Diktat einer Politik beugt, die an den Erfordernissen des Sports vorbeigeht.
Auch im nationalen Bereich überzeugt Schily nicht. Worthülsen und Ankündigungen ersetzen keine Politik. Im Kabinett spielt er Eichels Vollzugsminister, dies allerdings überzeugend. Die drastischen Kürzungen im Sport vollzieht er ohne Widerstand. In der nationalen Dopingbekämpfung tönt Schily weiterhin lauthals, in der Praxis geschieht nichts. Alle Experten fordern eine Erhöhung der Trainingskontrollen, Schily verweigert die Mittel. Seine passive Haltung in Sachen nationale Anti-Doping-Agentur ist begründet: er will keine zusätzlichen Mittel bereitstellen. Dies ist für den Sport von existentieller Bedeutung. Der Sport wird die Mittel für umfassendere Kontrollen und eine eigenständige Agentur allein nicht aufbringen können.
Deutschland muß wie unsere Athleten im sportlichen Bereich auch in der Dopingbekämpfung international Spitze bleiben; deshalb muß der Bund mehr Verantwortung übernehmen und mehr Mittel bereitstellen. Schilys Einsicht sollte die Athleten nicht zu lange warten lassen.
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