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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Lohmann: Bundesregierung schränkt Therapievielfalt weiter ein

Berlin (ots)

Zur konstituierenden Sitzung des Instituts für die
Arzneimittelverordnung in der Gesetzlichen Krankenversicherung
erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Lohmann MdB:
Nachdem die rot/grüne Bundesregierung mit der 10. AMG-Novelle
Schritte zur Einschränkung der Therapievielfalt in Deutschland getan
hat, beschreitet sie diesen Weg jetzt konsequent weiter. Am 17. Mai
2000 hat sich das Institut für die Arzneimittelverordnung in der
Gesetzlichen Krankenversicherung konstituiert. Dieses Gremium soll
die mit der GKV-Gesundheitsreform 2000 beschlossene Positivliste
vorbereiten.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion lehnt die Positivliste ab. Die
Positivliste wird nicht zu einer Reduzierung der Arzneimittelausgaben
führen, weil die ausgeschlossenen Medikamente durch teurere Präparate
ersetzt werden. Außerdem nimmt die Bundesregierung mit einem
Federstrich 30.000 Arzneimittel aus der Erstattungspflicht der
gesetzlichen Krankenkassen heraus mit der Konsequenz, dass der
Versicherte diese Medikamente zu 100 Prozent selbst bezahlen muss.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist deshalb der Auffassung, dass mit
dieser Liste weder die Wirtschaftlichkeit noch die Qualität der
Arzneimittelversorgung verbessert werden kann. Im Gegenteil! Die
Therapievielfalt wird eingeschränkt, weil den Ärzten durch die
Ausgrenzung ganzer Indikationsgebiete Arzneimittel aus der Hand
genommen werden und damit therapeutische Lücken entstehen. In der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird im Sinne einer an den Interessen der
Patienten und Versicherten ausgerichteten Gesundheitsreform vielmehr
ein Wahlrecht der Versicherten bei umstrittenen Arzneimitteln
geprüft. Wer umstrittene Arzneimittel versichern möchte, würde dann
einen geringfügigen Zusatzbeitrag bezahlen.
Da die Rechtsverordnung mit ihrem Inhalt der Zustimmung des
Bundesrates bedarf, fragt man sich, was sich die Bundesregierung von
einer mit großem personellem Aufgebot erarbeitenden Positivliste
verspricht? Die unionsgeführten Bundesländer werden bei ihrer
ablehnenden Haltung jeder Art von Listenmedizin bleiben.

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Fax: (030) 227-56660
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