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Hüppe: Die Selektion von Embryonen muss verboten bleiben
Berlin (ots)
Anlässlich der heutigen Diskussion über eine eventuelle Zulassung der Präimplantationsdiagnostik auf dem Symposium "Fortpflanzungsmedizin in Deutschland" des Bundesgesundheitsministeriums erklärt der stellvertretende Vorsitzende der Enquete-Kommission "Recht und Ethik der modernen Medizin", Hubert Hüppe MdB:
Präimplantationsdiagnostik (PID) ist eine per Definition selektive Technik. Menschliche Embryonen werden im Reagenzglas gezeugt, um sie genetisch testen zu können. Nur als genetisch einwandfrei diagnostizierte Embryonen werden zur Herbeiführung einer Schwangerschaft auf die Frau übertragen. Unerwünschte Embryonen werden getötet. PID ist durch das Embryonenschutzgesetz verboten.
Es gibt auch keinen Grund zur Hoffnung, dass auf längere Sicht hin PID auf wenige, schwere Erbkrankheiten oder Behinderungen beschränkt bleiben könnte.
In naher Zukunft werden diagnostische Technologien wie der DNA-Chip auf dem Markt sein, die kostengünstig eine gleichzeitige Untersuchung auf hunderte von genetischen Anlagen ermöglichen. Damit würden wir sehr schnell auf eine schiefe Ebene geraten.
Im Ausland wird heute schon gefordert, dass Frauen ab 35 Jahren nur durch künstliche Befruchtung und PID schwanger werden dürften, um dem genetischen Risiko auf Grund des höheren Alters zu begegnen. Auch kann niemand ausschließen, dass PID, ist sie erst einmal etabliert, auch zur Selektion z. B. von Geschlecht, Intelligenz und körperlichen Eigenschaften eingesetzt wird.
Das seit 1991 gültige deutsche Embryonenschutzgesetz verbietet jede fremdnützige Manipulation von Embryonen und die Präimplantationsdiagnostik, und es überwiegen die ethischen Gründe für die Aufrechterhaltung dieses Verbotes.
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