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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Geis: Däubler-Gmelin mit dem Kopf gegen die Wand

Berlin (ots)

Zum Ergebnis der Justizministerkonferenz in Potsdam
erklärt der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Norbert Geis MdB:
Die Bundesministerin der Justiz begibt sich mit ihren
rechtspolitischen Vorstellungen und Zielen zunehmend in die
Isolation. Die einhellige Ablehnung ihrer Forderung nach einer
Anhebung des Arbeitsentgelts für Strafgefangene von derzeit fünf auf
15 Prozent des Durchschnittsverdienstes auch durch die Justizminister
der SPD-geführten Länder ist hierfür ein weiterer Beleg. Bei ihren
vollmundigen Verlautbarungen schon im Vorfeld der Konferenz hat es
die Bundesjustizministerin denn auch geflissentlich unerwähnt
gelassen, dass die entstehenden Kosten nicht vom Bund, sondern von
den Ländern zu tragen sind. Gleiches gilt - unbeschadet der
herausragenden Bedeutung des Opferschutzes - im übrigen auch für die
populistische Ankündigung von Frau Däubler-Gmelin, dass zehn Prozent
der Einnahmen aus Geldstrafen an Opferhilfe-Organisationen abgeführt
werden sollen.
Bei der von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bereits im vergangenen
Dezember erhobenen und von der Justizministerkonferenz nunmehr
bekräftigten Forderung nach einer Neuauflage der 1999 ausgelaufenen
Kronzeugenregelung hat sich die Bundesministerin der Justiz selber
durch Untätigkeit ins Abseits gestellt. Grundlos ist ein effektives
Mittel zur Bekämpfung von Organisierter Kriminalität aufgegeben
worden; die Wiedereinführung der Kronzeugenregelung - erneuert und
den rechtsstaatlichen Bedenken Rechnung tragend - ist lange
überfällig.
Es droht ein rechtspolitischer Irrweg, weil die
Bundesjustizministerin bei wesentlichen Vorhaben mit dem Kopf gegen
die Wand läuft. Das zeigt auch die von den Justizministern der Länder
zu Recht geäußerte Skepsis gegenüber der sogenannten Reform des
Zivilprozesses, an der Frau Däubler-Gmelin offenbar festhalten will,
obwohl das Vorhaben in seinen Kernpunkten verfehlt ist und deshalb
nicht nur von der Union, sondern selbst von Vertretern der
SPD-geführten Länder abgelehnt wird.

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